Deutsche Privatsender haben Angst vor Google-TV

Google TV
Google TV(c) Sony
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Die Sender sehen eine Bedrohung in dem Angebot des Webkonzerns. Sie fürchten, dass Google eigene Werbung schalten könnte. Gleichzeitig schreien die Sender nach einem schärferen Urheberrecht.

Die deutschen Privatsender blicken mit Sorge auf das Projekt Google TV. Sollte die Suchmaschine in Zukunft auch die Möglichkeit bieten, auf einzelne Fernsehsendungen zuzugreifen und dabei eigene Werbung zu schalten, sei dies eine Bedrohung für das Geschäftsmodell der Sender, sagte der Vizepräsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT), Tobias Schmid. "Inhalte abgreifen und Geld machen, das geht nicht", sagte Schmid zur Mitgliederversammlung des Verbandes in Berlin. Er forderte von Google mehr Transparenz in dieser Frage.

Sender wollen schärferes Urheberrecht

Nach den Plänen von Google sollen Nutzer des TV-Dienstes über ihren Fernseher nach TV-Inhalten und Web-Angeboten suchen können. Wie auch die Printverleger wollen die Privatsender eine Verschärfung des Urheberrechts. Damit soll der illegale Zugriff und die rechtswidrige Verwertung von Sendungen eingedämmt werden. Angesichts der rasant voranschreitenden Verschmelzung von Fernsehen und Internet fordert der Verband eine straffere Regulierung des Medien- und Telekommunikationssektors. Ihre Forderung nach einem strengeren Urheberrecht widerspricht aber der Auffassung von EU-Kommissarin Neelie Kroes, die erst vor kurzem für ein leichter steuerbares, europaweites Urheberrecht eingetreten ist.

US-Sender blockieren Google TV

Mittlerweile schlägt Google TV auch in den USA eine Welle der Ablehnung seitens der traditionellen Fernsehanstalten entgegen. Nach ABC, CBS und NBC ist Fox jetzt auch dazu übergegangen, Anfragen des Zusatzgeräts für Fernseher zu blockieren. Alle bieten auf ihren Websites kostenlos Serien als Videostream an. Ihr Schwerpunkt liegt aber nach wie vor auf der Auslieferung über Kabel oder Satellit. Google steht nach wie vor in Verhandlungen mit den Sendern. Bisher konnte der Webkonzern sie aber nicht überzeugen.

(Ag./db)

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