Deutscher Datenschützer hält Gmail für illegal

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FILE - This file photo taken April 9, 2010, shows a Google sign at Google headquarters in Mountain Vi(c) AP (Paul Sakuma)
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Der Berliner Datenschutzbeauftragte hält den E-Mail-Dienst von Google für illegal. Der Grund: Google liest mit, um gezielt Werbung zu schalten. Der Empfänger stimme dem aber gar nicht zu.

Kaum ein Land hat sich bisher so heftig gegen die Einführung von Google StreetView gewehrt wie Deutschland. Der Dienst startete schließlich nachdem Google zahlreiche Zugeständnisse machen musste. Nun geraten weitere Google-Angebote ins Visier deutscher Datenschützer. Der GoogleWatchBlog berichtet, dass der Datenschutzbeauftragte von Berlin Google Analytics und sogar den E-Mail-Dienst Gmail für illegal hält.

Gmail analysiert bekanntermaßen die Betreffzeilen von E-Mails, um personalisierte Werbung zu schalten. Dazu holt der Konzern natürlich vorher die Einwilligung des Nutzers ein. Genau hier sieht Datenschützer Alexander Dix auf Nachfrage von GoogleWatchBlog aber das Problem: Es werde eben nur die Einwilligung des Absenders eingeholt und nicht des Empfängers. Google ist nicht der einzige Anbietern, der den Inhalt von E-Mails analysiert. Das ist etwa auch notwendig, um Spam filtern zu können.

Bei Google Analytics ist das Problem ähnlich gelagert. Der Dienst steht Webseiten-Betreibern zur Verfügung, um die Nutzung ihrer Webseite zu analysieren. Dabei wird unter anderem auch die IP-Adresse von Nutzern gespeichert. Es gibt zwar Browser-Erweiterungen, die vor Analytics schützen - diese stehen aber nicht für alle Browser zur Verfügung. Ein Problem, auf das auch schon der Hamburger Datenschutzbeauftragte hinwies. Zudem werden Nutzer nicht zuvor um Erlaubnis gebeten, ihre Daten zu Analysezwecken zu speichern.

(Red.)

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