Gehackte Online-Konten: Bisher keine Fälle in Österreich bekannt

Broken computer keyboards are seen in this illustration picture taken in Warsaw
Broken computer keyboards are seen in this illustration picture taken in Warsaw(c) REUTERS (� Kacper Pempel / Reuters)
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Deutsche Ermittler sind im Internet auf Zugangsdaten zu 18 Mio. Accounts gestoßen. Österreicher dürften kaum betroffen sein.

Nach dem vergangene Woche in Deutschland bekannt gewordenen Datendiebstahl von Millionen E-Mail-Accounts inklusive Passwörtern scheint es in Österreich kaum betroffene User zu geben. Dem Verband der Österreichischen Internet Service Provider (ISPA) sind keine Fälle bekannt, so deren Sprecherin Ute Krotscheck.

Ganz auszuschließen sei es aber nicht, dass Österreicher, die Accounts mit Mail-Endungen ".de" oder ".net" besitzen, zu den Geschädigten gehören könnten. Kunden von den großen Anbietern wurden bereits gestern, Montag, direkt von diesen informiert. Bei "gmx" mit der Besonderheit, dass betroffene Accounts bei der Information per Mail auch gleich vorsorglich gesperrt wurden.

Jörg Fries-Lammers, Sprecher von gmx und web.de, wies im Zusammenhang mit den Spekulationen, wie viele User insgesamt betroffen sind, darauf hin, dass es sich eben nicht um Kunden , sondern um Accounts handle. "Einige der E-Mail-Konten waren zudem gar nicht mehr aktiv", so Fries Lammers. Nach Ländern wurden die gekaperten Accounts nicht aufgeschlüsselt, es sei bei der Benachrichtigung vor allem darum gegangen, möglichst rasch zu reagieren.

38.000 Schweizer

In der Schweiz waren laut der Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (Kobik) etwa 38.000 der betroffenen Mail-Adressen registriert. Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bietet auf einer Website die Möglichkeit an, seinen Account zu überprüfen.

Das deutsche Vergleichsportal Teltarif sieht dieses Verfahren aber kritisch. "Leider ist der Sicherheitstest des BSI wenig nützlich", erklärte dessen Experte Kai Petzke. Wer auf der Liste stehe, wisse nicht, wie stark er betroffen sei. Und wer nicht auf der Liste stehe, dürfe sich mitnichten in Sicherheit wiegen.

Das BSI selbst hatte am Montag bereits darauf hingewiesen, dass möglicherweise die Adresse-Passwort-Kombination nicht direkt zum E-Mail-Konto, sondern auch zu einem Konto bei einem Online-Shop oder sozialen Netzwerk gehören könnte.

Petzke riet, möglichst bald alle Passwörter zu ändern. "Insbesondere, wer bisher die Angewohnheit hatte, sich mit demselben Passwort bei unterschiedlichen Sites anzumelden, sollte umgehend handeln und bei allen Sites neue und vor allem unterschiedliche Passwörter einstellen", erklärte der Experte. Generell empfiehlt er allen Internetnutzern einen regelmäßigen Passwortwechsel.

>> Zum BSI-Sicherheitscheck

(APA/AFP)

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