Anonymous ist eine lose Gruppierung von Hackern, der grundsätzlich jeder angehören kann. In Österreich ist man nicht ganz so tolerant.
Feysal Bayat ist offensichtlich ein großer Fan der Anonymous-Bewegung. Auf Facebook hat er Mitte Juli stolz seine neue Maske zur Schau gestellt, die so typisch für die Hacker-Bewegung ist und auf der Fan-Page von Anonymous in gebrochenem Englisch seine Dienste angeboten: "Give me something to do for the Anonymous", "gebt mir etwas zu tun bei Anonymous", ist dort unter dem Pseudonym Markus Zenkler Zenkler zu lesen. Dass dieses Pseudonym nun mit seinem echten Namen in Verbindung gebracht wird, verdankt er anderen Anonymous-Anhängern. Obwohl Anonymous grundsätzlich jeder "angehören" kann, beansprucht offenbar eine Gruppe von Hackern die Alleinherrschaft von Anonymous in Österreich.
"Weiß deine Mutter eigentlich ..."
Die Hacker, die unter @AnonAustria twittern und sich zu Angriffen auf die GIS-, die SPÖ- und die FPÖ-Webseiten bekannt haben, wollen Bayat nicht. "Anonymous ist nichts für gelangweilte 15-jährige (sic!)!", schreiben sie auf einer Seite, die Bayats Online-Leben aufschlüsselt und private Daten wie Geburtsdatum und Handynummer zeigt. Sogar sein Passwort haben die Hacker auf dieser Seite veröffentlicht. "Weiß deine Mutter eigentlich, dass du die Rechnungen für Server und Domains von ihrem Konto abbuchen lässt?", fragen die Aufdecker provokant und weisen wie schon oft darauf hin, dass Anonymous kein Facebook, Google+ "oder ähnlichen Quatsch" verwende.
Die @AnonAustria-Hacker hatten sich kürzlich auch von anderen Hackern distanziert und zwar jenen, die die Webseite der Grünen geknackt haben. Es sei zwar nicht auszuschließen, dass Mitglieder von AnonAustria beteiligt waren, aber die "Aktion wurde aber weder mit dem Wissen noch mit dem Einverständnis der Gruppierung durchgeführt und dergleichen wird auch innerhalb des Kollektivs nicht geduldet."
(sg)