Ärzte warnen vor Hautkrebs-Diagnose per Handy-App

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Ärzte warnen vor Hautkrebs-Diagnose per Handy-App(c) AP
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Die Apps, die per Smartphone-Kamera die Haut analysieren, würden zu viele Melanome fälschlich als harmlos einstufen, besagt eine Studie.

Der Slogan "there's an App for that" ist inzwischen legendär. Und er treibt manchmal merkwürdige Auswüchse. So gibt es etwa Apps, die versprechen, Melanome korrekt zu identifizieren, einfach indem man mit der Kamera des Smartphones die Haut "abtastet". Sucht man im App Store für Apples iPhone oder in Googles Play Store für Android-Geräte nach "Melanom" oder "Skin cancer" erhält man etliche Varianten dieser Unterart. Nun warnen Ärzte im Journal JAMA Dermatology davor, sich auf diese Apps zu verlassen.

Schlechte Erkennungsrate

In einer Studie wurden vier ausgesuchte Apps dahingehend geprüft, ob sie Melanome richtig diagnostizieren können. Drei der Apps haben fälschlicherweise 30 Prozent oder mehr von bösartigen Melanomen als harmlos klassifiziert. Wenn sich Nutzer ausschließlich auf diese Apps verlassen und nicht einen Hautarzt konsultieren, könnte das zum Schaden dieser Personen sein. Besonders betroffen seien Nutzer, die keine oder nur geringe Gesundheitsvorsorge hätten und sich einen Arztbesuch nicht leisten können.

Nichtsdestotrotz ist der Nutzen von Apps, die ihre Anwender über medizinische Probleme aufklären, nicht von der Hand zu weisen. Wer sich nur über Symptome von Krankheiten informieren will, bevor er einen Arzt aufsucht, kann damit durchaus einen Mehrwert erhalten. Allerdings ist dafür oft auch der Besucht von Wikipedia ausreichend.

(Red.)

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