Android-Chef an Samsung: "Bauen Sie keine Inseln"

Android-Chef: Kein Bedarf für eigene Google-Läden
Android-Chef: Kein Bedarf für eigene Google-Läden(c) EPA
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Andy Rubin rät Herstellern vor einem Alleingang bei mobilen Betriebssystemen ab. Eigene Ladengeschäfte plant Google nicht. Samsung ist derzeit der größte Android-Hersteller.

Die Zukunft im Mobilbereich liegt nicht in Einzellösungen, sondern in umfassenden Ökosystemen. Dieses Mantra wurde erneut von Andy Rubin, Googles Leiter der wichtigen Android-Sparte, gepredigt. Auf dem Mobile World Congress (MWC) in Barcelona erklärte Rubin, es sei zwar normal, dass große Hersteller wie Samsung sich nach Alternativen zu Android umsehen. Er rät aber von solchen Alleingängen ab: "Bauen Sie keine Inseln, sie funktionieren nicht mehr."

Samsung-Dominanz als Gefahr

Kürzlich hatte ein Bericht des Wall Street Journal für Aufsehen gesorgt. In diesem wurde Rubin von Insidern mit Aussagen zitiert, die Samsungs wachsende Marktmacht im Smartphone-Sektor als Gefahr bezeichnen. Der koreanische Hersteller hat den Android-Markt mit mehr als 40 Prozent Anteilen fest im Griff. Der nach zahlen der Marktforscher IDC nächstgrößere Konkurrent, ZTE, ist mit 6,6 Prozent weit abgeschlagen. Beide Zahlen beziehen sich auf das vierte Quartal 2012.

Neues Betriebssystem Tizen

Samsung hat auf dem Mobile World Congress gemeinsam mit Intel die Werbetrommel für das Smartphone-Betriebssystem Tizen gerührt. Dieses soll das eingestellte Bada ablösen, das Samsung in seiner "Wave"-Modellreihe eingesetzt hat. Neben Intel und Samsung ist auch der Hersteller Huawei mit an Bord, sowie die Mobilfunker Orange in Europa und NTT Docomo in Japan. Erste Geräte sollen in der oberen Preisklasse auf den Markt kommen. Orange peilt günstigere Geräte in Entwicklungsmärkten für das Jahr 2014 an.

Google: Keine Bevorzugung für Motorola

Um Samsungs aktueller Android-Dominanz etwas entgegen zu setzen, könnte Google verstärkt auf die aufgekaufte Motorola-Handysparte setzen. Rubin erteilte am MWC allerdings Vermutungen eine Absage, laut denen Google den hauseigenen Hersteller bevorzugen könnte. Motorola werde gleich behandelt wie andere Hersteller, beteuert Rubin.

Absage an eigene Google-Stores

Der Manager widerlegte auch ein weiteres Gerücht. Man plane keine eigenen Ladengeschäfte nach dem Vorbild der Apple Stores. "Google hat keine Pläne und wir haben nichts anzukündigen", sagte Rubin. Zuletzt hatte unter anderem das "Wall Street Journal" berichtet, nach Apple und Microsoft denke auch Google über Geschäfte zunächst in den USA nach. Der Android-Boss erklärte, heutzutage sei es immer unwichtiger, sich zum Beispiel ein Mobiltelefon vor dem Kauf in einem Geschäft anzusehen. Verbraucher informierten sich über neue Technik im Internet oder bei Bekannten und könnten sie sich zum Beispiel in Geschäften der Mobilfunk-Betreiber ansehen.

(APA/dpa)

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