Sony vollendet Verschmelzung von Smartphone und Digicam

Sony zeigt sein Z1 mit dem Kamera-Aufsatz.
Sony zeigt sein Z1 mit dem Kamera-Aufsatz.(c) REUTERS/FABRIZIO BENSCH
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Sonys IFA-Star Xperia Z1 ist die bislang gelungenste Symbiose aus Smartphone und Kamera, die in beiden Kategorien keine Abstriche mehr macht. Zudem soll Zubehör jedes Smartphone zur vollwertigen Digicam machen.

Sony vollendet Verschmelzung von Smartphone und Digicam Sonys IFA-Star Xperia Z1 ist die bislang gelungenste Symbiose aus Smartphone und Kamera, die in beiden Kategorien keine Abstriche mehr macht. Zudem soll Zubehör jedes Smartphone zur vollwertigen Digicam machen.

Nach einem etwas befremdlichen Auftakt – die geladenen Journalisten wurden von jubelnden Promotoren empfangen, als hätten sie gerade einen Champions-Leaque-Elfer verwandelt – verlief die Sony-Pressekonferenz in gewohnteren Bahnen. Nach einem kurzen Auftakt, in dem Masaru Tamagawa, President Sony Europe, sich über Erfolge und Wachstum in Europa freute, einem Rück- und Ausblick auf Sony-Highlights wie neue 4k-Produkte wie 4k-Fernseher und einen 4k-Projektor sowie einer Hi-Res Initiative im Audio-Bereich, ging es rasch zum Star des heutigen Nachmittags: dem Xperia Z1. Die eingangs künstlich erzeugte Euphorie wäre gar nicht notwendig gewesen – schließlich galt das hier offiziell vorgestellte neue Sony-Flaggschff bereits im Vorfeld als eines der Highlights der heurigen IFA.

Sony hatte bislang mit seiner Xperia-Reihe Achtungserfolge erzielt und sich zur Nummer Drei am Smartphonemarkt hochgearbeitet, allerdings ohne mit einem Gerät den Kultstatus eines iPhones oder Galaxy S zu erreichen. Mit dem Xperia Z1 starten die Japaner nun einen neuen Anlauf und setzen als Alleinstellungsmerkmal auf die Foto-Funktion, die nun erstmals in einem schlanken Smartphone wirklich auf Augenhöhe mit einer Mittelklasse-Kompaktkameras sein soll.

Dazu verbaut Sony nicht nur einen Sensor mit immerhin 1/2,3 Zoll - der auch bei Kompaktkameras üblichen Größe - sondern auch ein Objektiv, das mit einer Lichtstärke von F 2.0 viele Digicams in den Schatten stellt, und kann daher mit einer gewissen Berechtigung behaupten, ein vollwertiger Digicam-Ersatz zu sein. Noch offensichtlicher signalisieren die 20 Megapixel den Anspruch als "echte" Kamera. Dass Foto-Freunde das Pixel-Gedränge eher skeptisch sehen, dürfte dem Marketingeffekt kaum Abbruch tun. Woran es noch hapert ist der optische Zoom - doch dazu später.

Selbstverständlich werden die Vorzüge des Umstands betont, die Kamera-Technik in einem Smartphone verfügbar zu haben. Neben Offensichtlichem wie Facebook-Upload und (in Österreich noch nicht verfügbarem) Online-Speicher soll ein Feauture namens "Info Eye" auch Zusatzinfo zu den aufgenommenen Motiven liefern.

Dass Sony - Nummer Zwei auf dem schrumpfenden Kompaktkamera-Markt und seit anno dazumal Vorreiter bei Foto-Handys - auf das Foto-Feature setzt, erscheint stimmig. Dabei verlassen sich die Japaner aber nicht auf die Foto-Funktion, sondern spendieren ihrem neuen Flaggschiff auch sonst eine sehr respektable Ausstattung. Allen voran das Full HD-Display mit fünf Zoll, das mit „X-Reality“ ebenfalls auf konzerneigenes Know-how, diesmal aus der Fernseh-Sparte, zurückgreift. Ein Quadcore-Snapdragon-Prozessor, 16GB interner, durch Speicherkarte erweiterbarer Speicher, runden das Bild ab.
Als nicht unwesentliches Extra ist das Z1 auch wasser- und staubdicht. Und zum Drüberstreuen garniert Sony sein neues Flagschiff mit ein wenig Content des Blockbusters Elysium.

Kamera-Kits für alle Smartphones

Auf die Verbindung von vollwertiger Kamera-Hardware mit den Apps und der Konnektivität von Smartphones setzt Sony auch bei einem neuen Zubehör-Typ, der im Zuge der i1-Vorstellung ebenfalls präsentiert wurde. Die Rede ist von QX10 und QX100. Hierbei handelt es sich nicht - wie man auf den ersten Blick vermuten könnte - um simple Vorsatzlinsen, neben der Optik ist hier nicht nur ein Sensor integriert, sondern auch ein Wifi-Modul, mit dem die Sensorbilder an ein Smartphone - und dessen Befehle in die Gegenrichtung - übertragen werden. NFC sorgt bei kompatiblen Modellen für einfache Kopplung. Kompatibel sind laut Sony nicht nur die hauseigenen Xperia-Modelle, QX10 und QX100 sind generell für Android-Smartphones und dank iOS-Unterstützung auch für iPhones gedacht. Knackpunkt dürfte im Einzelfall wohl die mechanische Befestigung am jeweiligen Handy sein - ein Aspekt, der erst im Hands-On beurteilt werden kann.

Während das knapp 200 Euro teure QX10 mit zehnfach-Zoom und 18-Megapixel-Sensor in Normalgröße das Smartphone zur Mittelklasse-Digicam machen soll, tritt das QX100 mit einem ein-Zoll großen Sensor und lichtstarkem Zeiss-Objektiv mit dem Anspruch an, das Smartphone in die Oberliga der Kompakten zu katapultieren und auch anspruchsvolle Fotografen zufrieden zu stellen. Entsprechend auch der Preis von rund 450 Euro - zuzüglich Smartphone, versteht sich.

Disclaimer

Der Autor besucht die IFA auf Einladung von Sony Österreich.

(APA/dpa)

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