Nokia ist Marktführer bei Windows Phones, die sich leider nicht prächtig verkaufen. Vielleicht hilft ein Gerät mit dem Konkurrenz-System Android.
Noch vor wenigen Tagen sorgte Apple-Mitgründer Steve Wozniak für Aufsehen, als er Apple empfahl, ein Android-Smartphone anzubieten. Womöglich ist dieser Rat gar nicht so absurd, wie er im ersten Moment klingen mag. Großkonzern Microsoft scheint seiner neuen Handy-Tochter Nokia zu erlauben, ein Gerät mit dem Google-Betriebssystem zu bauen. Und das, obwohl zwischen den beiden Firmen bereits lange eine enge Partnerschaft zur Etablierung des Microsoft-Systems Windows Phone besteht. Nokia ist mit selbigem auch Marktführer - allerdings auf niedrigem Niveau, denn Windows Phones verkaufen sich bisher nicht gerade prächtig. Vielleicht könnte ein Android-Smartphone die Bilanz des schwächelnden Handypioniers wieder aufbessern.
Das "Wall Street Journal" berichtete am Montag unter Berufung auf Insider, dass das Android-Smartphone von Nokia in einigen Tagen auf der Messe Mobile World Congress in Barcelona vorgestellt werde. Es handle sich um ein Modell für das Niederpreis-Segment, das auf Schwellenländer zugeschnitten sei und nicht über alle fortgeschrittenen Android-Funktionen verfüge. Weder Microsoft noch Nokia nahmen zu dem Bericht Stellung.
Nokia hatte im Sommer den Verkauf des krisengeschüttelten Handy-Geschäfts an Microsoft beschlossen. Der US-Softwareriese legt dafür 5,4 Milliarden Euro auf den Tisch. Endgültig soll die Transaktion in den kommenden Monaten über die Bühne gehen. Der Smartphone-Markt wird der Forschungsgruppe Strategy Analytics zufolge mit 79 Prozent von Android-Geräten beherrscht, wie sie zum Beispiel von Samsung hergestellt werden. An zweiter Stelle folgen iPhones von Apple mit 15 Prozent. Microsofts Betriebssystem Windows Phone findet sich auf gerade vier Prozent der Handys - fast alle davon verkauft allerdings Nokia.
(APA/Reuters/sg)