Blackberry kauft deutschen "Merkel-Phone"-Entwickler

German Chancellor Merkel holds a BlackBerry Z10 smartphone featuring high security Secusite software at the booth of Secusmart during her opening tour at the CeBit computer fair in Hanover
German Chancellor Merkel holds a BlackBerry Z10 smartphone featuring high security Secusite software at the booth of Secusmart during her opening tour at the CeBit computer fair in Hanover(c) REUTERS (� Fabrizio Bensch / Reuters)
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Der schwächelnde Smartphone-Pionier investiert mit der Secusmart-Übernahme in sein Markenzeichen: sichere Kommunikation im beruflichen Umfeld.

Der schwächelnde Smartphone-Pionier Blackberry überrascht mit der Übernahme der deutschen Firma Secusmart. Der Verschlüsselungsspezialist zeichnet unter anderem für die verschlüsselten Smartphones der Berliner Regierung verantwortlich. Ein Kaufpreis wurde am Dienstag nicht genannt. Secusmart werde auch unter dem Dach von Blackberry eine deutsche GmbH mit Sitz in Deutschland bleiben, betonte Secusmart-Geschäftsführer Hans-Christoph Quelle.

Die Verbindung mit Blackberry sei eine Chance, das internationale Geschäft auszubauen. Zudem bekomme Secusmart Zugang zu den Entwicklungs-Ressourcen von Blackberry. Für Blackberry wiederum bedeutet die Übernahme eine Schärfung der eigenen Marke: Der Smartphone-Pionier steht für sichere Kommunikation im beruflichen Umfeld. Zuletzt lief das Geschäft für Blackberry schlecht. Experten schätzen die Chancen des Herstellers, im Smartphone-Markt wieder Boden zu fassen gering ein. Die durch die NSA-Affäre gestiegene Sensibilität im Bereich Datenschutz und Abhörsicherheit könnte für Blackberry eine letzte Chance sein.

"Merkel-Phone" bleibt

Secusmart ist ein Spezialist für Sprachverschlüsselung. Das Unternehmen rüstet seit vergangenem Jahr zusammen mit Blackberry auch die deutsche Regierung aus. Die als "Merkel-Phone" vorgestellten Geräte kommen von dem Smartphone-Hersteller aus Kanada, die Software darauf von den Düsseldorfern. Secusmart-Chef Quelle geht davon aus, dass sich daran auch mit einer kanadischen Secusmart-Mutter nichts ändern muss. Die Kryptokarten für die Verschlüsselung kommen vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Auch die Deutsche Telekom versorgt deutsche Behörden mit abgesicherten Smartphones, sie nutzt als Basis Samsung-Geräte.

(APA/dpa/Red. )

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