Studie: Teenager telefonieren kaum noch

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Die Generation mit dem höchsten Technologieverständnis sendet lieber Textnachrichten, zeigt eine Studie.

Teenager sind die technologieaffinste Altersgruppe: Laut einer Studie der britischen Medienaufsichtsbehörde Ofcom haben Jugendliche zwischen 14 und 15 Jahren den höchsten „Digitalen Quotienten“ (DQ), also das größte Verständnis für Technologie und digitale Kommunikation. Sechsjährige Kinder, die ja mit Breitband aufgewachsen sind, verstehen gleich viel von Technologie wie 45-jährige Erwachsene. Danach sinkt die Kurve: 60 Prozent der über 55-Jährigen haben einen unterdurchschnittlichen DQ.

Gleichzeitig hat die Teenagergeneration Kommunikationsmuster entwickelt, die sich von jenen älterer Menschen grundlegend unterscheiden: Zwölf- bis 15-Jährige telefonieren kaum noch. Nur drei Prozent der Zeit, in der sie kommunizieren, verbringen sie sprechend am Telefon, der überwiegende Rest ihrer Kommunikation basiert auf der Schrift und passiert etwa über soziale Netzwerke oder Textnachrichten. Erwachsene hingegen verbringen 20 Prozent ihrer Kommunikationszeit am Telefon. Von den textbasierten Kommunikationsformen nutzen sie am häufigsten E-Mails (33 Prozent, nur zwei Prozent bei Jugendlichen).

Jugendliche versenden auch häufiger Fotos (etwa über Snapchat) oder Videos als Erwachsene (zehn vs. zwei Prozent). Bei Videotelefonie liegen allerdings die Sechs- bis Elfjährigen vorne, sie verbringen 13 Prozent ihrer Kommunikationszeit auf Skype oder ähnlichen Diensten.

Wir kommunizieren mehr als früher

Der „Communications Market Report“ zeigt noch mehr: Insgesamt kommunizieren wir heute zwei Stunden pro Tag mehr als noch vor vier Jahren. Der durchschnittliche Brite verbringt täglich elf Stunden und sieben Minuten damit, zu kommunizieren und Medien zu konsumieren (2010 waren es noch acht Stunden und 48 Minuten). Da wir mitunter mehrere Geräte gleichzeitig nutzen – 16- bis 24-Jährige verbringen ein Drittel ihrer Kommunikationszeit mit Multitasking –, bringen wir die elf Stunden „Kommunikationsleistung“ in acht Stunden und 41 Minuten unter – das ist länger, als wir täglich schlafen.

Am aktivsten sind die 16- bis 24-Jährigen. Sie kommen in etwa neun Stunden auf über elf Stunden Kommunikation und Medienkonsum. (kanu)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.08.2014)

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