Mastercard will bis 2020 Bezahlen per NFC europaweit einführen

Mastercard hofft auf NFC-Schub durch neue iPhones
Mastercard hofft auf NFC-Schub durch neue iPhones
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Der Kreditkarten-Konzern Mastercard macht Tempo bei der Einführung kontaktloser Lesegeräte, die für Smarpthone-Bezahldienste gebraucht werden.

Bis 2020 sollen alle Kassenterminals in Europa,
die Zahlungen mit Mastercard und Maestro akzeptieren, den NFC-Nahfunk unterstützen,
kündigte das US-Unternehmen am Mittwoch an.

Generell erhoffen sich Anbieter und Experten durch die Vorstellung der iPhones einen Rückenwind für die in Deutschland noch wenig verbreitete Zahlungsweise per Smartphone.

Apple will sein neues iPhone mit der Bezahlfunktion Apple Pay ausrüsten, so dass Kunden in Geschäften ihre
Geldbörse in der Tasche lassen können. "Unterstützt von Apple werden kontaktlose Dienste in aller Welt mehr ins Bewusstsein gerückt und häufiger verwendet werden", sagt Steve Perry, Vorstand des Kreditkarten-Anbieters Visa Europe, der mit dem US-Technologiekonzern kooperiert. Der deutsche Online-Zahlungsdienstleister Wirecard, der viele dieser Buchungen im Hintergrund abwickelt, frohlockte ebenfalls: "Das ist ein starker Schub für das mobile Bezahlen", sagte eine Sprecherin. Apple Pay werde den Markt vergrößern und die Akzeptanz bei Kunden erhöhen, die bisher mit Bargeld oder Karten zahlen, hofft das IT-Unternehmen aus Aschheim bei München. Es wickelt bereits seit vielen Jahren für Internethändler und Buchungsportale den Zahlungsverkehr ab und baut nun seine Dienste fürs Bezahlen mit dem Handy aus.

Kreditkarten-Anbieter wie Visa oder Mastercard bieten in Deutschland zusammen mit Telekommunikationsfirmen
schon länger die Möglichkeit, mit Smartphones Rechnungen zu begleichen. Kunden können beispielsweise bei Starbucks ihren Kaffee bezahlen, indem sie ihr Handy - oder alternativ auch ihre Kreditkarte - an ein Lesegerät halten, das über eine sogenannte NFC-Schnittstelle verfügt. "Wir freuen uns, dass das Thema NFC
nun auch von Apple vorangetrieben wird", sagt ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV).

Insgesamt ist die Bezahlung via NFC nach wie vor eine Randerscheinung, auch wenn bereits zahlreiche Unternehmen ihre Terminals bereits entsprechend aufgerüstet haben.

Vorerst wird Apple Pay nur in den USA verfügbar sein und es wird die Zeit zeigen ob der Service den Sprung über den großen Teich schafft, oder nicht. Und sollte es tatsächlich passieren, darf man den US-Markt nicht 1:1 gleichsetzen mit zum Beispiel dem europäischen.

Google und bereits zahlreiche Smartphone-Hersteller sind mit ihren eigenen NFC-Lösungen gescheitert. Apple zieht hier im Prinzip nur nach, hat aber entscheidende Unterschiede im System. So funktioniert das Bezahlen nur in Kombination mit der im iPhone 6 und iPhone 6 Plus integrierten Touch-ID. Damit soll Apple Pay im Falle eines Diebstahls nicht nutzbar sein, wobei auch schon beim iPhone 5S gezeigt wurde, dass der Fingerprint-Scanner sich täuschen und manipulieren lässt.

Die Deutschen zahlen nach wie vor am liebsten bar. Im Lebensmittel-Einzelhandel etwa liegt der Anteil bei rund 68 Prozent der Zahlungen.

(red)

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