Umgerechnet bedeuten die 10 Millionen verkauften iPhones, dass stündlich knapp 139.000 iPhones seit dem Verkaufsstart am Freitag über den Ladentisch gewandert sind.
Am Freitag war es so weit und Apple startete den offiziellen Verkauf des iPhone 6 und iPhone 6 Plus in zehn Ländern. Bereits die Vorbestellungen übertrafen alle bisherigen Rekorde. Dementsprechend wenig überraschend kommt nun die Mitteilung Apples, dass man mit 10 Millionen verkauften Einheiten auch in diesem Jahr wieder Verkaufsrekorde am ersten Wochenende einfahren konnte.
Beliebtestes Modell bleibt unbekannt Auch wenn Apple vielleicht noch nicht ganz in der Lage ist die Nachfrage zu bedienen und alle Kunden mit einem iPhone zu versorgen, darf sich das in Cupertino ansässige Unternehmen über 10 Millionen neue iPhone 6 beziehungsweise iPhone 6 Plus Besitzer freuen. Welches Modell sich besonders großer Beliebtheit erfreut, wollte der Hersteller wiederum nicht publik machen.
Mit diesen beiden iPhones bricht Apple mit seiner Tradtion der kleinformatigen Geräte und bringt erstmals ein Device mit 4,7 Zoll auf den Markt. Und auch bei den Phablets zieht Apple der Konkurrenz nach und präsentiert das 5,5 Zoll große iPhone 6 Plus. Die beiden neuen iPhones sind in puncto Design die logische Fortsetzung zu ihren Vorgängern. Bis auf die Größe sindzumindest äußerlich keine Unterschiede zu erkennen. Und auch bei den Specs sind kaum welche zu finden. Apple bleibt sich nicht nur im Design treu. Auch die beiden neuen iPhones sind in ein aus eloxiertem Unibody-Gehäuse gepackt. Das iPhone 6 bietet bei einer Displaygröße von 4,7 Zoll eine Auflösung von 1334 x 750 Pixel. Das entspricht der gleichen Pixeldichte wie beim iPhone 5S. Das iPhone 6 Plus kommt entsprechend des größeren Formats mit Full HD Auflösung von 1920 x 1080 Pixel. Insgesamt kommt das iPhablet hierbei auf eine Pixeldichte von 401ppi. Die Kamera bietet bei beiden Geräten 8 Megapixel. Auf den ersten Blick keine großen Veränderungen. Apple verspricht aber mit Focus Pixels einen schnelleren Autofokus. Das iPhone 6 Plus ist mit OIS, einem optischen Bildstabilisator, ausgestattet. Das iPhone 6 hingegen mit einem digitalen Bildstabilisator. Auch bei der Frontkamera, von Apple FaceTime HD Kamera genannt, hat Apple nachgelegt. Der neue Sensor soll 80 Prozent mehr Licht aufnehmen können. Die größere f/2.2 Blende bringt neue Funktionen wie HDR- und Burst Mode. Im Vergleich zum iPhone 5S hat Apple die Dicke des iPhone 6 noch einmal um 0,7 Millimeter reduziert. Insgesamt betragen die Abmessungen beim 4,7 Zoll Modell 138,1 x 67 x 6,9 Millimeter. Das iPhone 6 Plus kommt mit den Abmessungen 158.1 x 77.8 x 7.1 mm und einem Gewicht von 172 Gramm auf den Markt. Zum Vergleich: das LG G3 ebenfalls mit einer Größe von 5,5 Zoll bringt lediglich ein Gewicht von 149 Gramm auf die Waage. Die schlanke Bauweise hat auch ihre Nachteile. Erstmals steht die Kamera bei einem Apple-Device hervor. Beim iPhone 6 sowie auch beim iPhone 6 Plus. Wie auch schon beim iPhone 5S setzt Apple bei seinen neuen iPhones auf eine hauseigene CPU. Beim A8 handelt es sich um einen auf einen 1,4 GHz getakteten Dual-Core 64bit Prozessor. Laut Apple "bietet der komplett neue A8 Chip schnellere Performance und ist noch energieeffizienter und liefert dadurch eine längeranhaltende Leistung mit großartiger Batterielaufzeit." Zum A8 gibt es zudem auch noch einen M8 Motion Coprozessor, der die Bewegungsdaten des Beschleunigungssensors sowie des neuen Barometers sammelt und diese dann in der Health App anzeigt. Apple hat den Akku nachgebessert, der beim iPhone 6 im Vergleich zum Vorgänger rund 25 Prozent länger durchhalten soll. Der im iPhone 6 Plus verbaute Akku soll nahezu die gleiche Ausdauer bieten wie der des iPhone 5S. LTE ist ebenso an Bord wie 802,11ac WLAN und Bluetooth 4.0. Die neuen iPhones werden ausgeliefert mit iOS 8. Starten wird der Rollout am 17. September. Bereits bei ApplesEntwicklerkonferenz, der WWDC, gab es erste Einblicke in das neue Betriebssystem. Vor allem die Öffnung des Betriebssystems fur Drittanbieter uberraschte, aber auch neue Funktionen wie QuickType Tastatur, eine Tastatur, die automatisch Wörter vorschlägt und wie auch von Android gewohnt mit der Zeit die Sprachgewohnheiten des Users erkennt. HealthKit ist Apples Antwort auf den Fitnesstrend und ebenfalls elementarer Bestandteil von iOS 8 und der Apple Watch. Apple startet mit Apple Pay nun auch den Versuch der digitalen Brieftasche. Vorerst funktioniert der Service aber nur in den USA. Unklar ist wann und ob man kunftig hierzulande auch das iPhone und die Apple Watch zum Bezahlen wird nutzen können. Seit Jahren ist NFC bei Android und anderen Ökosystemen Standard und nun ist dieser auch in Cupertino angekommen. Apple geht dennoch einen leicht anderen Weg und kombiniert die Funktechnik mit dem auch im iPhone 6 und 6 Plus verbauten Touch ID. Das iPhone wird vor das NFC-Terminal gehalten und mit dem Finger auf dem im Home-Button integrierten Fingerprint-Scanner wird der Kauf bestätigt. Die Daten werden nicht auf dem Gerät gespeichert und angeblich auch nicht bei Apple selbst. Sicherheit und Datenschutz hat laut Apple höchste Priorität. Das iPhone 6 sowie auch das iPhone 6 Plus gibt es in den Farben Spacegrau, Silber und Gold. Von Beginn an wird es fur die beiden neuen iPhones eigene Hullen von Apple geben. Die Lederhullen gibt es dann in Schwarz, Pink, Braun, Blau und Rot fur einen Preis von 45 Euro. Fur die iPhone 6 Plus-Lederhullen werden 49 Euro fällig. Die etwas gunstigere Variante sind Silikonhullen, die es in Schwarz, Blau, Pink, Grun und Weiß geben wird. Hier liegt der Preis bei 35 Euro beziehungsweise 39 Euro. Das iPhone 6 gibt es wie auch das iPhone 6 Plus in drei Speichervarianten. Erstmals bietet Apple neben einer 16 und 64 GB Variante auch ein 128 GB Modell an. Das iPhone 6 startet mit einem Preis von 699 Euro fur das 16 GB Modell. 100 Euro teurer wird es bei der 64 GB Variante und mit 899 Euro schlägt das iPhone 6 mit 128 GB zu Buche. Die Phablet-Version, das iPhone 6 Plus startet bei 799 Euro und kostet mit 128 GB 999 Euro. In Österreich können beide iPhones ab dem 26. September vorbestellt werden. Erfahrungswerten entsprechend wird der offizielle Verkauf in Österreich ab dem 3. Oktober beginnen. Aktuell sind die beiden Smartphones in den USA, Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Hong Kong, Japan, Puerto Rico, Singapur und Großbritannien verfügbar. Am Freitag, den 26. September wird die Verfügbarkeit um 20 Länder erweitert, darunter befindet sich auch Österreich.
Apple versus Samsung Im direkten Vergleich dazu hat Samsung um einiges länger gebraucht, um die 10-Millionen-Marke zu knacken. Erst nach 25 Tagen konnte der südkoreanische Hersteller diese Summe im Frühjahr für das Flaggschiff Galaxy S5 verkünden. Hinzu kommt, dass es sich bei den Angaben Samsungs nicht direkt um Verkaufs-, sondern um Auslieferungszahlen handelt. Das bedeutet, dass Samsung zwar 10 Millionen Galaxy S5 an Händler verschickt hat, aber nicht zwangsweise, dass es zu diesem Zeitpunkt bereits 10 Millionen Galaxy S5 Besitzer gab.
Das alte Smartphone wird durch Dauereinsatz gebührend verabschiedet. Aber irgendwie muss man die Wartezeit ja auch überstehen. Einige User stehen bereits seit dem Apple-Event am 9. September vor den Geschäften an. (c) REUTERS Das Warten will gelernt sein. Dieser junge Mann vertreibt sich die Zeit mit Rauchen einer Wasserpfeife. (c) REUTERS Die Apple-Mitarbeiter sind bereits in den frühen Morgenstunden in den Geschäften und bereiten sich auf den nahenden Verkaufsstart vor. Mit Sicherheit einer der härtesten Arbeitstage für die Angestellten. (c) REUTERS Der Oberösterreicher Marcel Gaisbachgrabner wollte nicht auf den Verkaufsstart in Österreich warten. Seit Mittwoch war er der erste in der Schlange vor Münchens Apple Store. Für ihn scheint sich das Warten auf jeden Fall ausgezahlt zu haben. Die Freude über das iPhone ist groß. Klar, wenn man dafür mehrere Stunden beziehungsweise Tage angestanden ist. (c) REUTERS Ein weiterer glücklicher Neukunde. Ein iPhone reicht anscheinend nicht aus. (c) REUTERS Anstellen wird immer mehr zu einem Geschäft. Mittlerweile bieten einige ihre Zeit an, um sich für andere anzustellen. Die Preise variieren zwischen 10 und 20 Dollar pro Stunde. Nach erfolgreichem Kauf wechselt das iPhone seinen Besitzer. (c) REUTERS Ein erfolgreicher Einkauf. Normalerweise ist an den ersten Tagen der Kauf von mehreren iPhones nicht möglich. Darum stellen sich viele auch gleich nochmal an, um danach die Smartphones mit Gewinn in China zu verkaufen. Dort ist ein Verkaufsstart noch ungewiss. (c) REUTERS "iSlave 6" statt iPhone 6. Nicht überall herrscht Freude über das iPhone 6. In Hong Kong kritisieren Studenten die Arbeitsbedingungen einiger Zulieferer Apples. (c) REUTERS Ein Bild sagt oft mehr als tausend Worte. Die Freude dieses Mannes lässt sich kaum beschreiben. (c) REUTERS Unter die Lupe genommen, hat diese Frau ihr mögliches neues Smartphone. Die Möglichkeit das iPhone jetzt auch horizontal nutzen zu können, scheint zu überraschen. (c) REUTERS Ein weiterer glücklicher iPhone-Besitzer. Wie immer strotzen auch die Apple-Mitarbeiter vor Freude, obwohl, wie ehrlich diese wirklich ist, bleibt ungewiss. (c) REUTERS Der Verkaufsstart wird von jedem Wartenden und in jedem Land unterschiedlich gefeiert. In Tokio dürfen große Kostümierungen und Steve-Jobs-Masken anscheinend auch nicht fehlen. (c) REUTERS Dieses Jahr haben die Apple-Nutzer die Qual der Wahl. Entweder das iPhone 6 mit 4,7 Zoll Display, oder das erste großformatige iPhone mit einer Größe von 5,5 Zoll. Diese Kundin vergleicht anscheinend noch. (c) REUTERS Willkommen in der Welt der ''iSlaves'' Dennoch, bei den Marktanteilen hat Samsung weiterhin die Nase vorne. Das liegt vor allem darin begründet, dass der Hersteller nicht nur mit einem Spitzenmodell auf dem Markt vertreten ist, sondern eine Vielzahl an Kategorien hat und vor allem auch sehr stark im Billigpreis-Segment vertreten ist.
(bg)
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