Gratis ist nicht billig: Handytarif-Vergleich bringt 250 Euro

A man tries out a LG Electronics' G3 smartphone and G Watch R during the 2014 Korea Electronics Show in Goyang
A man tries out a LG Electronics' G3 smartphone and G Watch R during the 2014 Korea Electronics Show in GoyangREUTERS
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Das Onlineportal durchblicker.at bietet ab sofort Vergleichsmöglichkeiten der Angebote von 13 Mobilfunkern. Eine Erkenntnis: Null-Euro-Handys sind oft Lockangebote.

Gerade jetzt in der Weihnachtszeit überschlagen sich die Handyfirmen mit Superangeboten: Gratis-Minuten und SMS, Gratis-Handy und, und, und: Ob die Angebote tatsächlich so billig sind, ist schwer festzustellen, gibt es doch gut zwei Millionen Handytarif-Kombinationen. Die werden ab heute vom größten Online-Tarifvergleichsportal Österreichs durchblicker.at durchforstet – mit einem gleich überraschenden Ergebnis: Die Zusatzkosten für die Servicepauschale und die Aktivierungsgebühr machen bis zu 30 Prozent der Monatskosten aus. Außerdem bestätigt sich eine lange Vermutung: Null-Euro-Handys sind oft Lockangebote.

Egal ob Durchschnitts- oder Power-User: die Preisunterschiede zwischen günstigstem und teuerstem Anbieter können für Konsumenten 250 Euro und mehr pro Jahr betragen, lautet das Fazit der durchblicker.at-Gründer Reinhold Baudisch und Michael Doberer. Daran würden auch günstigere Endgerät-Preise bei teureren Tarifen kaum etwas ändern. Zum Thema Gratishandy stellen sie klar: „Häufig fährt man mit Einmalzahlung und niedrigerer Grundgebühr billiger.“

Kleingedrucktes lesen

Genau vergleichen sollte man auch die Nebengebühren im Kleingedruckten. So verteuern etwa Aktivierungsgebühr und Servicepauschale die Grundgebühr über die Mindestvertragslaufzeit oft um bis zu 30 Prozent. „Mit unserem neuen Vergleichsrechner berechnen wir daher den effektiven Monatspreis, den die Konsumenten für Handy, Tarif und Nebengebühren tatsächlich bezahlen“, so Baudisch und Doberer.

Auf durchblicker.at/mobilfunk sind ab heute, Donnerstag, die Tarifangebote von 13 österreichischen Mobilfunkanbietern und die dazugehörigen Handypreise für 180 Handy-Varianten anonym und kostenfrei vergleichbar. Handymodell und inkludierte Sprach-, SMS- und Datenvolumen lassen sich je nach Bedarf für den Vergleich ebenso vorselektieren wie Vertragsbindung, Auslands-Roaming, High-Speed-Internet oder Multimedia-Angebote.
Laut aktuellem Tarifvergleich zahlt ein Wenig-Telefonierer (monatlich 100 Gesprächs-Min./keine SMS/0 MB) ebenso wie ein Durchschnittskunde (500 Min./200 SMS/500 MB) für ein SIM-Only-Angebot beim günstigsten Anbieter (HoT von Hofer) 9,90 Euro im Monat. Gegenüber dem jeweils teuersten Anbieter spart sich der Wenig-Telefonierer damit übers Jahr 177 Euro, der Durchschnittskunde 246 Euro. Berücksichtigt man die gestützten Handypreise beispielsweise für ein Samsung Galaxy Xcover 2 oder ein HTC One Mini 2 ist das günstigste Angebot 134 bzw. 141 Euro billiger als das teuerste. Die günstigsten Anbieter sind in diesem Fall „3“ bzw. Tele.ring.

Ein Intensiv-Nutzer (1000 Min./300 SMS/1 GB) mit einem Samsung Galaxy S5 zahlt im Paket bei RedBull Mobile monatlich effektiv 37,35 Euro – gegenüber dem teuersten Angebot ist das eine jährliche Ersparnis von 207 Euro. SIM-Only liegt das günstigste Angebot für Intensiv-Nutzer (S-Budget und Yesss!) derzeit bei 14,90 Euro und damit jährlich sogar 287 Euro unter dem teuersten Tarif.

Preise sind heuer gestiegen

Generell sind die Preise für Mobilfunkverträge und gestützte Handys heuer stark gestiegen. Das hängt, wie der Telekomregulator RTR mehrfach betonte, auch mit der Fusion von Orange mit „3“( Hutchison) zusammen. Im neuen Jahr wollen neue Mobilfunker ohne eigenes Netz den Markt aufmischen. Dazu gehört der Diskonter Hofer, der am Dienstag sein Produkt „HoT“ präsentiert hat.
Noch mehr Anbieter erschweren die Übersicht jedoch weiter. „Die Österreicher wechseln ihren Mobilfunkanbieter relativ häufig. Oft sind die Konsumenten aber unsicher, ob sie sich wirklich für das beste Angebot entscheiden. Jedes neue Tarif-Paket schaut etwas anders aus. Inzwischen sind die Angebote kaum mehr vergleichbar. In unseren internen Kundenbefragungen haben sich drei Viertel unserer Nutzer einen Handy-Vergleichsrechner gewünscht“, sagen Baudisch und Doberer.

Drei wichtige Tipps

Drei wichtige Tipps zur Wahl des besten Handy-Angebots:

  • Wahl des passenden Pakets: Einige Anbieter bieten schon bei ihren Einsteigerangeboten übergroße Inklusivpakete an. Die Wahl des richtigen Anbieters beginnt deshalb mit der Recherche des tatsächlichen Minuten-, SMS- und Datenverbrauchs.
  • Beachtung von Vertragsbindung und Kündigungsfristen: Die Bandbreiten bei Mindestvertragslaufzeiten und Kündigungsfristen sind beachtlich. Besonders letztere können scheinbar kurze Vertragslaufzeiten de facto um mehrere Monate verlängern. Im neuen Mobilfunk-Vergleichsrechner wird daher die Mindestlaufzeit prominent angezeigt.
  • Kostenfalle Roaming außerhalb der EU: Während Roaming innerhalb der EU mittlerweile reglementiert – und sehr niedrig – ist, können außerhalb der EU für insbesondere bei Daten-Roaming hohe Gebühren bis 19,90 Euro pro MB anfallen. Daher sollten Konsumenten mit Auslandsreisen in entsprechende Regionen besonders auf die entsprechenden Kosten in diesen Ländern achten.

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