Türkisches Gericht droht mit Facebook-Sperre

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Sollten gewisse Facebook-Seiten mit Mohammed-Beleidigungen nicht blockiert werden, will man das Netzwerk komplett für die Türkei sperren.

Ein türkisches Gericht hat wegen angeblicher Beleidigung des Propheten Mohammed mit einer landesweiten Sperre von Facebook gedroht. Das Gericht in der Hauptstadt Ankara ordnete an, Facebook-Seiten mit Beleidigungen Mohammeds zu blockieren, wie die Nachrichtenagentur Anadolu meldete.

Sollte dies nicht geschehen, müsse der Zugang zu Facebook generell gesperrt werden. Anlass für die Gerichtsentscheidung waren staatsanwaltschaftliche Untersuchungen wegen angeblicher Mohammed-Beleidigungen auf Facebook.

Erst vor kurzem hatte die türkische Justiz Ermittlungen gegen zwei Journalisten eingeleitet, die in ihren Beiträgen in der Zeitung "Cumhuriyet" die jüngste Mohammed-Karikatur vom Titel der französischen Satirezeitung "Charlie Hebdo" veröffentlicht hatten. Ahmet Davutoglu, Ministerpräsident der islamisch-konservativen AKP-Regierung, hatte erklärt, die Türkei werde "Beleidigungen unseres Propheten" nicht hinnehmen. Im vergangenen Jahr hatten die türkischen Behörden vorübergehend auch bereits die Zugänge zu Twitter und YouTube gesperrt.

In der Kurden-Metropole Diyarbakir im Südosten der Türkei gingen am Samstag etwa 70.000 Menschen auf die Straße und verurteilten die bildliche Darstellung des Propheten Mohammed. Bilder des Propheten Mohammed werden von vielen Muslimen als Blasphemie verurteilt.

(APA/AFP)

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