Nokia Here anscheinend bald im Besitz von BMW, Daimler und Audi

(c) Bloomberg (Krisztian Bocsi)
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Die Autobauer haben lediglich eine Gruppe US-Finanzinvestoren noch gegen sich. Der Verkaufspreis liegt angeblich bei über drei Millionen Dollar.

Das Interesse der Autohersteller Daimler, Audi und BMW an Nokia Here ist groß. Doch auch andere Unternehmen wollen den Dienst kaufen. Die Chancen für die Konkurrenz wie das US-Unternehmen Uber sind aber gering. Einem Zeitungsbericht zufolge sei der in Kritik geratene Mitfahrdienst längst aus dem Rennen. Lediglich eine Gruppe an US-Finanzinvestoren bietet noch mit. Nokia habe noch keine Entscheidung darüber getroffen, an wen die vor allem in Berlin beheimatete Karten-Sparte gehen solle, schrieb die "Financial Times" am Donnerstag.

Bereits vor einem Monat wurde bekannt, dass die Autohersteller gemeinsam den Dienst übernehmen wollen. Wie auch schon zuvor werden BMW, Daimler und Audi gute Chancen eingeräumt. 

Gegenüber französischen Medien erklärte Rajeev Suri, Chef von Nokia Oyj, dass es nicht zwingend zu einem Verkauf kommen müsse. Der Preis müsse stimmen. Man hatte stets betont, dass Here nur verkauft werde, wenn der Preis die Vorstellungen des Konzern erreiche. Bankenkreisen zufolge könnte Here für bis zu 3,5 Milliarden Euro den Besitzer wechseln, schrieb die Zeitung. Der Preis könnte aber auch schon deutlich darüber liegen, denn Uber soll bereit gewesen sein, über drei Milliarden Dollar für Nokia Here zu bezahlen.

Bereitschaft zu verkaufen ist hoch

Inzwischen liege die Wahrscheinlichkeit eines Verkaufs bei über 90 Prozent, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Zugleich habe Nokia auch darüber gesprochen, eine kleine Beteiligung an dem Kartendienst zu behalten.

Bei Here bietet sich der Branche die seltene Gelegenheit, einen komplett ausgebauten weltweit funktionierenden Kartendienst übernehmen zu können. Nokia zielte mit dem Dienst speziell auf das Geschäft mit der Autobranche und wollte ein führender Anbieter hochpräziser Karten für (selbstfahrende) Fahrzeuge werden. Die Autobauer wollen eine Abhängigkeit von anderen Karten-Anbietern wie Google vermeiden. Nokia will sich auf das Kerngeschäft als Ausrüster von Telekom-Netzwerken mit der Übernahme des Rivalen Alcatel-Lucent konzentrieren.

(APA/Dpa)

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