„3“ schließt die letzte LTE-Lücke

Drei nimmt groesztes LTE-Netz Oesterreichs in Vollbetrieb.
Drei nimmt groesztes LTE-Netz Oesterreichs in Vollbetrieb.(c) Hutchison Drei Austria Gmbh/APA-
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98 Prozent LTE-Netzabdeckung garantiert der Mobilfunker durch den fertiggestellten Netzausbau. Heftige Kritik übt das Unternehmen an der in Kärnten drohenden Handymastensteuer.

Der Mobilfunk-Netzbetreiber „3“ (Hutchison) hat das „größte LTE-Netz in Österreich“ in Vollbetrieb genommen. Auch in ländlichen Gebieten sei jetzt eine mobile LTE-Abdeckung gewährleistet, die ein Ende der langsamen Festnetzverbindung bedeutet. Doch bis dahin war es ein  langer Weg, der mit der Konsolidierung von Orange durch „3“ seinen Anfang nahm. Für „3“-Chef Jan Trionow die einzig sinnvolle Entscheidung, denn seit 2006 sei der Umsatz der österreichischen Mobilfunkbranche kontinuierlich gesunken.

Am Zusammenschluss habe deshalb kein Weg vorbeigeführt. Jetzt, knapp zwei Jahre später, sehe man die ersten Früchte dieses Schritts, der nicht nur „3“ betreffe, sondern die ganze Branche. Der Markt bleibt aus Sicht von Trionow weiter herausfordernd. Die Investitionen sind trotz des Starts von flächendeckendem LTE in Österreich nicht abgeschlossen. Die Hauptfrage, die man sich in Zukunft entlang des stark wachsenden Datenverkehrs stellen muss, ist, „wie wir genügend Umsatz erwirtschaften können, um weitere Investitionen überhaupt zu ermöglichen“, gibt Trionow zu bedenken.

Betrachtet man das Nutzerverhalten der Österreicher, wird klar, dass das SMS ausgedient hat. Das SMS-Volumen ist seit Jahren rückläufig und hat zwischen 2013 und 2014 um 24,9 Prozent abgenommen. Der Datenverkehr legt eine steile Wachstumskurve hin. Über 51.230 Terabyte (1024 Gigabyte = ein Terabyte) verbrauchten die Österreicher 2014, um mobil im Internet zu sein. Ein neuer Höchststand laut österreichischer Regulierungsbehörde RTR.

Festplattenabgabe als "Technologiesteuer"

Und genau hier gilt es laut Trionow anzusetzen, denn in der Vergangenheit wurde der Stellenwert der IKT-Industrie (Internet- und Kommunikationstechnologie) sowie der schnellen Netze nicht genug anerkannt. Zwar habe sich die Einstellung in der Regierung mittlerweile geändert, aber noch folge man nicht ganz diesen eigenen Ankündigungen. Immer wieder sehe man sich mit neuen Initiativen konfrontiert, die nicht nur die Branche, sondern auch den Standort Österreich belasten.

Hierzu zählt nicht nur die überteuerte Frequenzauktion 2013 und die aktuelle Diskussion in Kärnten über die Einführung einer Handysendemasten-Steuer, sondern auch die kürzlich beschlossene Festplattenabgabe. „Dass wir den österreichischen Handel und die Kunden mit einer Technologiesteuer belasten, ist eine negative Entwicklung“, betont der „3“-Chef.

Auch die Abschaffung des Roamings sei zwar in erster Linie zu begrüßen, aber dennoch dürfe es dabei nicht zu einem Minusgeschäft für die Betreiber werden, die bei ausländischen Anbietern in Vorleistung gehen müssen. Derzeit liegen diese Preise deutlich über dem österreichischen Niveau.

Dennoch dürfe man nicht vergessen, dass Österreich ein Mobilfunkparadies sei. Blicke man nach Deutschland, sehe man ein deutlich höheres Preisniveau und ein schlechter ausgebautes Netz, das vor allem auf die teure UMTS-Auktion im Jahr 2000 zurückzuführen sei.
Eine ähnliche Situation habe Österreich durch die „überteuerte Frequenzauktion 2013“ gedroht. Mittlerweile kann Hutchison eine 98-prozentige LTE-Netzabdeckung in Österreich gewährleisten. Dafür wurden aber auch jährlich Beträge im dreistelligen Millionenbereich investiert.

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