Apple trotz neuem Rekordgewinn am Limit

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Noch einmal schaffte es der Smartphone-Gigant den Gewinn knapp zu steigern. Das teure iPhone bremst jedoch im Kampf um höhere Marktanteile.

Apple hat die iPhone-Verkäufe im vergangenen Weihnachtsgeschäft kaum noch steigern können. Der Absatz legte um schmale 0,4 Prozent auf 76,8 Millionen Geräte zu. Das reichte allerdings, um knapp einen neuen Rekordgewinn von 18,4 Milliarden (17 Milliarden Euro) zu erzielen. Apple erreichte die Marke von einer Milliarde aktiver Kunden.

Der Konzern sitzt jetzt auf einem Geldberg von 216 Milliarden Dollar. Der Quartalsumsatz legte im Ende Dezember abgeschlossenen ersten Geschäftsquartal um 1,7 Prozent auf 75,87 Milliarden Dollar zu, wie der Konzern nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Das Weihnachtsgeschäft kurz nach dem Start neuer iPhone-Modelle ist traditionell das wichtigste Quartal für Apple.

Umsatzrückgang für 2016 eingeplant

Vor einem Jahr hatte Apple in dem Berichtszeitraum 18,02 Milliarden Dollar verdient. Damals waren die iPhone-Verkäufe mit dem Start der ersten Modelle mit deutlich größeren Displays um 46 Prozent hochgesprungen. Jetzt legte immerhin der durchschnittliche Verkaufspreis pro iPhone im Jahresvergleich um 4 Dollar auf 691 Dollar zu. Dass Apple auf das Geschäft mit günstigen Smartphones verzichtet, treibt die Profite nach oben, bremst aber in dem hart umkämpften Geschäft die Marktanteile.

Für das laufende Vierteljahr rechnet Apple mit dem ersten Umsatzrückgang seit mehr als einem Jahrzehnt. Die Erlösprognose wurde auf 50 bis 53 Milliarden Dollar festgesetzt. Vor einem Jahr machte Apple in dem Quartal bis Ende März noch 58 Milliarden Dollar Umsatz. Die Anleger hatten sich bereits darauf eingestellt: Die Aktie notierte nachbörslich kaum verändert.

Teurer Dollar drückt Bilanz

Apple verwies auf die schwache Konjunktur in mehreren Regionen und massiven Gegenwind durch den starken Dollar, der Auslandseinnahmen bei der Umrechnung in die US-Währung für die Bilanz niedriger aussehen lässt. Konzernchef Tim Cook sprach von "extremen Bedingungen, wie wir sie noch nie erlebt haben". Ohne die negativen Effekte hätte es ein Umsatzplus von acht Prozent gegeben.

Kein Einbruch in China

Ein befürchteter Einbruch in China angesichts der wirtschaftlichen Turbulenzen in dem Riesenmarkt blieb dagegen aus. Apple macht in China nach wie vor rund ein Viertel seines Geschäfts.

Die 18,4 Milliarden Dollar Quartalsgewinn sind ein neuer historischer Bestwert. Nur der Immobilienfinanzierer Fannie Mae hatte einmal dank einer gewaltigen Steuergutschrift einen Quartalsgewinn von über 58 Milliarden Dollar ausgewiesen - der jedoch schnell wieder an den US-Staat ging.

Das größere iPad Pro konnte in seinem ersten Quartal keine Wende für das schon länger schrumpfende Tablet-Geschäft von Apple bringen. Der iPad-Absatz sank im Jahresvergleich um ein Viertel auf 16,1 Millionen Geräte. Der Einfluss des teureren iPad Pro zeigte sich allenfalls im Anstieg des durchschnittlichen Verkaufspreises um 6 Dollar auf 439 Dollar. Die Verkäufe der Mac-Computer sanken im Jahresvergleich um vier Prozent auf 5,3 Millionen Geräte. Apple war in den vergangenen Quartalen im schwachen PC-Markt gegen den Trend gewachsen.

(APA/dpa)

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