HTC setzt alles auf die 10 - Topmodell wird am 12. April vorgestellt

Das HTC 10 sorgt seit einigen Wochen für Gesprächsstoff in einschlägigen Internet-Foren. Die durchgesickerten Infos versprechen ein Topmodell, das die Krise des Unternehmens beenden könnte.

Am 12. April wird HTC den Nachfolger des One M9 vorstellen. Das One 10, das M der Vorgänger wird angeblich gestrichen, beschäftigt seit einigen Wochen bereits die Online-Gemeinde. Die Gerüchte werden durch Tweets und kryptische Teaser von HTC noch angeheizt. Sollten sich diese bewahrheiten, könnte der taiwanesische Hersteller sich seinen Weg zurück aus der Krise bahnen. An den durchschlagenden Erfolg des HTC Desire in 2010 konnte der Hersteller nicht mehr anschließen. Ob die Erwartungen, die HTC mit den Videos in die Höhe schraubt auch tatsächlich erfüllen kann, bleibt aber abzuwarten.

Das One M9 war eine Enttäuschung, die in erster Linie dem verbauten Prozessor Snapdragon 810 geschuldet war. Das Smartphone entpuppte sich als Wärmepad in kalten Tagen.

Mit dem 10 soll sich das alles ändern. Natürlich sind derartige Gerüchte immer mit einer gewissen Portion an Skepsis zu genießen, aber die Informationen sind vielversprechend.

Zurück zum Ursprung der One-Serie

Wie bei der ursprünglich 2012 eingeführten One-Serie will HTC angeblich wieder drei Versionen, die sich in Speichervolumen und Prozessor unterscheiden, auf den Markt bringen.

Das Topmodell soll eine Größe von 5,1 Zoll aufweisen und eine Auflösung von 2560 x 1440 Pixel bieten. Mittlerweile bereits Standard. Immerhin soll das HTC 10 auch knapp 800 Euro kosten. Beim Prozessor setzt HTC dieses Mal auf den leistungsstarken und zuverlässigen Snapdragon 820, dem vier Gigabyte RAM zur Seite stehen. Laut Evan Blass, der in der Vergangenheit durch akkurate Vorab-Informationen glänzen konnte, berichtet von einem 3000-mAh-Akku.

HTC 10 lässt in Benchmarks Muskeln spielen

In durchgesickerten Benchmarks zeigt sich das HTC 10 dementsprechend auch als Kraftprotz. Doch derartige Performance-Tests spiegeln nicht zwingend die tatsächliche Leistung des Geräts wider. Zur weiteren Ausstattung sollen eine 12-Megapixel-Hauptkamera, eine 5-Megapixel-Kamera an der Front und Android 6.0.1 aka Marshmallow zählen.

Das HTC One M9 erreicht nur einen Monat nach seiner Vorstellung am MWC (Mobile World Congress) in Barcelona die ersten Verkaufsregale, auch hierzulande. diepresse.com/Barbara Grech

Optisch ist das Smartphone der Taiwaner eine konsequente Fortsetzung des HTC One M7 und One M8. Hinsichtlich der Größe ist das M9 gegenüber dem Vorjahresmodell trotz gleicher Displaygröße von fünf Zoll ein wenig geschrumpft. Es ist aber dicker und das merkt man auch. diepresse.com/Barbara Grech

HTC bleibt sich und seinem Design bei den Topmodellen treu. Und es muss auch ehrlich gesagt nicht jedes Jahr das Rad neu erfunden werden.Die Veränderungen sind wohlüberlegt und gereichen dem Nutzer zumeist auch zum Vorteil. diepresse.com/Barbara Grech

Das fünf Zoll große Display löst wie bereits sein Vorgänger in Full-HD (1920 x 1080 Pixel) auf. HTC springt im Gegensatz zu der Konkurrenz nicht auf den "Je mehr Pixel umso besser"-Wahnsinn auf. Denn am Display gibt es nichts zu meckern. Die Farbdarstellung ist realitätsnah und Helligkeit sowie Betrachtungswinkel sind hervorragend. diepresse.com/Barbara Grech

Und die Hersteller, die immer wieder betonen, dass in einem Unibody-Gehäuse kein Platz für einen microSD-Slot ist, sollen sich mal ein Beispiel an HTC nehmen. Egal wie dick beziehungsweise dünn das Gerät ist, der Einschub für die Speicherweiterung ist da. Beim One M9 ist dieser links zu finden. diepresse.com/Barbara Grech

Der Ein-/Ausschaltknopf ist von oben auf die Seite gewandert. Unter die jetzt separierten Lautstärkeregler. Das macht nun insgesamt drei Knöpfe auf der rechten Seite. Zur besseren Unterscheidung hat der Power-Button eine angeraute Oberfläche. Im Alltag fehlt einem aber manchmal der sensible Daumen um den Unterschied auch wirklich ertasten zu können. Dennoch erspart sein jetziger angestammter Platz das Umgreifen. diepresse.com/Barbara Grech

Bei der Verarbeitung hat HTC bereits mit den beiden Vorgängern höchste Präzision bewiesen. Auch das gebürstete Aluminium fühlt sich in der Hand gut an. Lediglich in der kalten Jahreszeit bekommt man von den HTC-Geräten, zumindest vom M8 und M9, ein eiskaltes Händchen. diepresse.com/Barbara Grech

Aber ein paar Minuten ein grafisch aufwändiges Spiel gespielt und schon eignet sich das Smartphone als Wärmequelle. Da hilft auch nichts die Drosselung des verbauten Snapdragon-Prozessors via Software-Update. Die Wärmeentwicklung kann manchmal richtig unangenehm werden. Und auch für das Innenleben (Akku, Prozessor und Co.) ist die ständige Überhitzung auf Dauer nicht von Vorteil. diepresse.com/Barbara Grech

Apropos Software: Android 5.0.2 gemeinsam mit der HTC-Oberfläche Sense ergeben hingegen beim HTC One M9 eine perfekte Symbiose. Hinzu kommt, dass man dieses Mal auf überflüssige Apps weitgehend verzichtet hat. Vorbildlich. diepresse.com/Barbara Grech

Bei der Leistung selbst gibt es bis auf den Heißläufer alias Snapdragon 810 nichts zu meckern. Die Eingaben werden unmittelbar und ohne Verzögerungen verarbeitet. So wie es sich bei einem Smartphone in der Preisklasse auch gehört. Zum Arbeiten, Surfen und Telefonieren ist das One M9 mehr als nur geeignet. diepresse.com/Barbara Grech

Aus unerfindlichen Gründen sind vom Gehäuse abstehende Kameras en vogue. Aber das ist und bleibt unpraktisch. Auch wenn es nur ein Millimeter ist. Auf dem Tisch liegend wird die Eingabe einer Telefonnummer zur Geduldsprobe. Auch bei Samsungs Topmodellen oder dem iPhone 6 und 6 Plus ist das im täglichen Gebrauch störend. diepresse.com/Barbara Grech

Im HTC One M7 war die Kamera sehr gut. Im Vorjahresmodell ließ die Qualität wiederum zu wünschen übrig. Und jetzt hat man im One M9 eine wenig überzeugende Mischform. Bei guten Lichtbedingungen sind die Bilder nicht herausragend, aber gut! Je schlechter das Licht, umso schlechter die Bilder. diepresse.com/Barbara Grech

Bei den "Einstellungen ab Werk" fotografiert man eigentlich mit 16 Megapixel und nicht mit 20,7 Megapixel. Das lässt sich aber leicht in den Einstellungen direkt in der Kamera-App ändern. Das ändert aber nichts an der Qualität der Bilder. Sie sind zwar um einiges besser als Schnappschuss-Bilder, aber die Kamera im HTC Desire Eye (siehe Test) konnte da mehr überzeugen. diepresse.com/Barbara Grech

Die Ultrapixel-Kamera, das einstige Alleinstellungsmerkmal des HTC One M7 wurde von der Hauptkamera auf die Frontkamera verfrachtet. Die Qualität ist ausreichend für Videotelefonie. Einen Augenschmaus wird man damit nicht vollbringen. diepresse.com/Barbara Grech

Von 32 Gigabyte verbautem Speicher stehen dem Nutzer über 21 zur Verfügung. Aufgrund des microSD-Slots, der Karten von bis zu 128 GB "verdauen" kann, kein großes Manko.Der 2840 mAh Akku ist hingegen ein großes Manko. Ausdauerläufer gibt es bei keinem Hersteller, aber bei intensiver Nutzung muss über ein Tag einfach möglich sein. Beim HTC One M9 ist es das leider nicht. Da muss nach YouTube-Videos, Surfen im Netz, mehreren Telefonaten, SMS und E-Mails das One M9 Boxenstopp an die Steckdose. diepresse.com/Barbara Grech

Eine Steigerung hat HTC aber nochmals bei den Lautsprechern hingelegt. Hier kann den Taiwanesen anscheinend keiner das Wasser reichen. Zumindest im Moment nicht. Der Klang ist sauber und auch in den Höhen und tieferen Lagen verzerrt der Lautsprecher nicht. diepresse.com/Barbara Grech

Fazit. Das One M9 hat seine Stärken, aber auch seine Schwächen. Ein Must-Have ist das neue HTC-Topmodell nicht zwingend. Vor allem, wenn man bedenkt, dass der Hersteller eine Richtpreis von saftigen 749 Euro festgelegt hat. diepresse.com/Barbara Grech

Die aktuellen Bilder zum HTC 10 zeigen eine gelungene Mischung aus A9 und One M9. Gewissheit gibt es am 12. April. Die Präsentation wird um 14 Uhr live im Internet übertragen und kann direkt auf der Webseite von HTC angesehen werden.

(Red.)