Die US-Behörde arbeitet regelmäßig mit Hackern zusammen. Einer offiziellen Pressemitteilung zufolge soll es auch beim iPhone 5C der Fall gewesen sein.
Das Drama um das iPhone 5C des San-Bernardino-Attentäter nimmt kein Ende. Nachdem die US-Behörde eine alternative Lösung gefunden hat, beginnt das Rätselraten darum, wer statt Apple das iPhone entsperrt hat. Zu Beginn hieß es, dass man mit einem israelischen Unternehmen zusammengearbeitet habe. Nun lässt das FBI durch einen Pressebericht wissen, dass man sich an Hacker gewandt habe, die in der Lage gewesen seien eine Lücke in der Apple-Software zu finden. Wie die "Washington Post" am Dienstag unter Berufung auf informierte Kreise berichtete, bezahlte das FBI die Hacker einmalig für deren Hilfe.
Die Entdeckung des Software-Fehlers, der früheren Berichten zufolge nur im iPhone 5C und älteren Geräten zu finden ist, habe das Knacken des Handy-Zugangscodes ermöglicht, ohne dass Daten verloren gingen, hieß es. Laut "Washington Post" hätte das FBI keine Probleme gehabt, den vierstelligen persönlichen Zugangscode des Attentäters zu knacken. Die Herausforderung lag vielmehr darin, ein von Apple bereitgestellten Sicherheitsmechanismus nicht zu aktivieren, wodurch alle Daten auf dem Smartphone gelöscht worden wären.
Nachdem der Fehler gefunden war, konnte man mithilfe von eigens entwickelter Hardware den Code knacken, ohne dass die gesamten iPhone-Daten gelöscht wurden.
Ungewiss ob Aufwand des FBI gerechtfertigt war
Der Attentäter Sayed Farook hatte Anfang Dezember mit seiner Ehefrau bei einem islamistischen Anschlag im kalifornischen San Bernardino 14 Menschen erschossen, ehe das Paar von der Polizei bei einem Schusswechsel getötet wurde. Das US-Justizministerium versuchte seit Mitte Februar, Apple zur Entschlüsselung des iPhones zu zwingen - mit der Begründung, dies könne möglicherweise wichtiges Beweismaterial ans Licht bringen.
Bislang hat das FBI aber diesbezüglich keine Information preisgegeben. Es ist unklar, ob der Aufwand - die richterliche Anordnung an Apple und die Aussagen vor dem US-Kongress - auch die vom FBI erhofften Beweise erbrachte.
Apple weigerte sich trotz einer gerichtlichen Anordnung, den Ermittlern zu helfen. Das Unternehmen sah die Gefahr, dass ein Präzedenzfall geschaffen werden solle, um generell den Zugriff der Sicherheitsbehörden auf iPhones zu erleichtern. Diese Befürchtung wurde durch Aussagen des FBI-Direktors vor dem US-Kongress auch erhärtet, nachdem dieser bestätigte, dass man die von Apple geforderte Software nicht nur in diesem, sondern auch in anderen Fällen einetzen wollen würde.
(APA/AFP/Red. )