Apples Zugpferd iPhone beginnt zu lahmen

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Zehn Milliarden Dollar weniger soll Apple in zweiten Geschäftsquartal erwirtschaftet haben. Das Unternehmen legt in der Nacht auf Mittwoch die Zahlen vor.

Es sind schlechte Vorzeichen, wenn Apple die Offenlegung der jüngsten Quartalszahlen nach hinten verschiebt, wobei der offizielle Grund die Trauerfeier von Bill Campbell, dem ehemaligen Berater von Steve Jobs war. Zudem hat Apple die Erwartungen bereits im Vorfeld gedämpft und bekanntgegeben, dass der Umsatz im zweiten Geschäftsquartal zwischen 50 und 53 Milliarden Dollar liegen werde. Das ist um 10 Milliarden weniger als noch im Vorjahresvergleich.

Nach den sinkenden Umsatzzahlen scheint nun auch das einstige Zugpferd, das iPhone keine neuen Rekorde mehr einzufahren. Sinkende Smartphone-Absätze sind aber nicht ein grundlegendes Apple-Problem, sondern der gesamte Markt ist betroffen. Experten, darunter auch das Marktforschungsinstitut Gartner, gehen davon aus, dass die Umsätze der Konkurrenz nur um knapp sieben Prozent steigen werden.

Sinkende Umsätze bedeuten nicht Konkurs

Dass Apple mit einem Bargeldvermögen von 230 Milliarden Dollar nun keine finanzielle Krise befürchten muss, ist eine Sache, aber das iPhone ist Apples Standbein, das in der Vergangenheit immer für die meisten Umsätze gesorgt hat. Ob das iPhone 7 eine Trendwende bringen kann, oder Apple nun auch die Smartphone-Sättigung am westlichen Markt zu spüren bekommt, bleibt abzuwarten. Die offiziellen Zahlen werden in der Nacht auf Mittwoch vorgestellt.

Eine klare Meinung zu Apples Zukunft hat auch LeEco-Chef Jia Yueting. Der Betreiber des chinesischen Netflix-Pendants Leshi TV sorgte bereits in der Vergangenheit für Aufsehen bezüglich seiner Ansichten zu Apple. "Apple ist Hitler" ließ er in einem Interview 2015 die Kollegen von The Verge wissen. Gemäßigter sind seine aktuellen Aussagen. Apple sei "veraltet und überholt", erklärte er gegenüber dem US-Sender CNBC.

iPhoneSE: Das hätte man "sich sparen sollen"

Der beweiste Beweis sei laut Yueting das iPhone SE, dass man sich hätte "besser sparen sollen". Es sei auf einem technisch sehr niedrigen Level.

Dass hinter den Kommentaren auch eine Marketing-Strategie liegt, darf aber dabei nicht vergessen werden. Denn auch gegen Tesla hat der Chinese bereits gewittert und auch in dieser Branche will er mit seinem Unternehmen in Zukunft Fuß fassen.

Dass Apple die Innovationskraft abhanden gekommen sei, ist aber eine Kritik, die nicht nur Yueting öffentlich äußert. Denn auch die Apple Watch liegt deutlich hinter den Erwartungen der Branche zurück. Vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass Tim Cook noch vor der Veröffentlichung betonte, dass man diesen Markt ebenso umkrempeln werde, wie damals mit dem iPad oder dem iPhone.

(Barbara Grech)

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