Facebook Messenger bald mit optionaler Verschlüsselung

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WhatsApp zählt zu den meistgenutzten Krypto-Messengern. Auch Facebook will nun Ende-zu-Ende-Verschlüsselung implementieren. Aber nur als Option.

Die SMS wurde längst abgelöst von diversen Messenger-Diensten. Ende-zu-Ende-Verschlüsselung war lange Zeit ein unterrepräsentiertes Thema. Obwohl es bereits einige Messenger gab, die diese Sicherheitsfunktion direkt eingebunden haben, wie zum Beispiel Threema, hat WhatsApp die Verschlüsselung erst vor einigen Wochen eingeführt und ist erst ab Version 2.16.14 verfügbar. Bei Facebooks Messenger sucht man dieses Feature bislang vergebens. Doch das soll sich nun ändern - zum Teil.

Denn wie auch Googles auf der Entwicklerkonferenz vorgestellter Messenger wird Facebook die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung nur optional einbauen. Das bedeutet der Nutzer entscheidet, ob er will, dass Nachrichten vor dem Senden verschlüsselt und erst beim Empfänger wieder entschlüsselt werden.

Kein Kniefall vor US-Behörden

Eine Verschlüsselung nicht ganzheitlich zu implementieren ist aufgrund der Alternativen fragwürdig. Doch wie auch Google verdient Facebook vorrangig durch Werbung. Personalisierte Werbung. Das Unternehmen will wissen, was die Nutzer interessiert und was sie macht. Dass eine partielle Einbindung der Verschlüsselung ein Kniefall vor den US-Behörden sei, war auch bereits bei Google spekuliert werden, darf aber als abwegig eingestuft werden.

Vielmehr geht es darum, dass Google wie auch Facebook darauf setzen, dass die Funktion nicht mehrheitlich genutzt wird. Eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung würde die Unternehmensstrategie zunichtemachen. Hier wird eindeutig auf die Bequemlichkeit der Nutzer gesetzt.

Chatbots funktionieren nicht

Bis die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei Facebook tatsächlich zum Einsatz kommt, werden noch einige Monate vergehen. Das Unternehmen testet neue Funktionen vorab immer an einem kleinen Nutzerkreis, um dann schrittweise die Funktion auszurollen.

Für Chatbots stellt die Verschlüsselung aber ein Problem dar. Diese funktionieren dann nicht mehr, da die Nachrichten dafür von Software bei Facebook analysiert werden muss. Das selbe Problem hat auch Google mit Allo.

(Red.)

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