Apple testet 3D-Gesichtserkennung für nächstes iPhone

FILE PHOTO: A man uses his iPhone during a preview event at the new Apple Store Williamsburg in Brooklyn, New York
FILE PHOTO: A man uses his iPhone during a preview event at the new Apple Store Williamsburg in Brooklyn, New YorkREUTERS
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Der noch relativ junge Fingerprint-Scanner soll Gerüchten zufolge bei Apple schon wieder in den Ruhestand geschickt werden. Die Hoffnung ruht auf 3D-Gesichtserkennung.

Wo kommt der Fingerabdruck-Sensor beim nächsten iPhone hin? Da der bei Nutzern liebgewonnene Home-Button könnte aufgrund von Displaygrößenoptimierung verschwinden, wodurch der Sensor heimatlos wäre. Die Technologie, den Sensor im Display zu verbauen, ist aber noch nicht zuverlässig. Wird Apple eine ganz neue Methode zum Entsperren des Handys einführen, fragen sich Brancheninsider und Experten? Dieses Rätsel wird zum Sommer-Thema für Apple-Fans, die ungeduldig auf die erste große Design-Erneuerung beim iPhone seit drei Jahren warten.

Statt des Fingerprint-Scanners steht bereits eine neue Technologie in den Startlöchern. Apple könnte sein nächstes iPhone laut einem Medienbericht auch per Gesichtserkennung entsperren lassen. Die Funktion werde gerade getestet, schrieb der Finanzdienst Bloomberg am späten Montag. Mit einem neuen 3D-Sensor solle es nur wenige hundert Millisekunden dauern, den Nutzer zu erkennen und das Gerät zu entsperren, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Auch die Verifikation bei Zahlungen und zum Starten geschützter Apps solle darüber ablaufen. Ziel sei, mit der Technologie den aktuellen Fingerabdruck-Scanner abzulösen. Ob beide Methoden angeboten werden, oder ob der Fingerprint-Scanner direkt abgelöst wird, ist bislang unklar.

Immer wieder berichtet wurde aber auch, Apple versuche, den Fingerabdruck-Sensor auf der Vorderseite zu belassen und zusammen mit einem virtuellen Home-Button direkt in das Display zu integrieren. Das wäre die technisch anspruchsvollere Variante, die aber von langjährigen Nutzern kein Umlernen erfordern würde.

Gehäusehüllen sind kein Indikator für das finale Design

Seit Monaten schon gibt es widersprüchliche Berichte, ob Apple dies umsetzen kann oder die technologische Herausforderung aktuell zu groß ist. Mal kursierten angebliche Pläne und Gehäuse-Rohlinge mit einem runden Sensor auf der Rückseite, mal ohne - was als Hinweis darauf interpretiert wurde, dass Apple die Probleme schließlich gemeistert hat.

Doch vergessen werden darf bei all den Gerüchten nicht, dass Apple auch Prototypen bauen lässt, um sie testen zu können. Nur weil diese an die Öffentlichkeit gelangen, darf nicht davon ausgegangen werden, dass das finale Design zu sehen ist. Nachdem im September das Gerät vorgestellt werden wird, sind Hüllen ab Anfang/Mitte Juli als valide anzusehen, da miteingerechnet werden muss, dass Apple die Geräte auch produzieren lassen muss und das in großer Stückzahl, um die Nachfrage bedienen zu können.

Zudem kühlte ein bekannter Analyst die Euphorie der Fans spürbar ab: Der virtuelle Home-Button im Display werde keine Fingerabdruck-Erkennung haben, weil die Technik nicht gut genug funktioniere, schrieb Ming-Chi Kuo von KGI Securities. Stattdessen erwartet er, dass "Touch ID" durch Gesichtserkennung ersetzt wird.

3D-Sensor könnte Tricksereien schwieriger machen

Auch Samsungs Galaxy S8 bietet Gesichtserkennung als eine der Entsperrmöglichkeiten an. Doch Journalisten stellten relativ schnell fest, dass sich das Telefon auch entsperrte, wenn man ein Foto des Besitzers vor die Kamera hielt. Ein 3D-Sensor könnte das verhindern. Aber auch dieses System bietet dem Nutzer keine 100-prozentige Sicherheit. Wie ausgereift der Sensor ist, wird sich erst nach Verkaufsstart zeigen.

Der Bloomberg-Bericht stammt von Mark Gurman, einem jungen Reporter, der schon als Teenager beim Blog "9to5Mac" aufsehenerregend genau vorab über diverse iPhone-Modelle und andere Apple-Neuheiten berichten konnte. Gurmans Artikel sollen den notorisch geheimniskrämerischen Konzern zu noch schärferen Maßnahmen gegen Leaks getrieben haben.

(Red./APA/Reuters)

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