Die letzten Roaming-Aufschläge im EU-Raum sollen fallen

APA/dpa/Daniel Naupold
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"Telekomfirmen vertreiben eigene Kunden zu WhatsApp und Skype", wenn sie weiterhin Anrufe ins EU-Ausland aus dem heimischen Netz teuer verrechnen, glaubt der ÖVP-Telekomsprecher Paul Rübig.

Das Roaming-Ende wurde von vielen Menschen im EU-Raum erwartet. Nach jahrelangen zähen Verhandlungen wurde eine Kompromisslösung gefunden. Zufrieden waren nicht alle damit. Denn nach wie vor zahlen EU-Bürger für Telefonate von daheim ins EU-Ausland Extra-Gebühren. Für den ÖVP-Telekomsprecher zeigen die ersten Zahlen, dass von der Abschaffung dieser Roaming-Gebühren "ein wesentlicher Teil aller Bürger in Europa" davon profitieren würde. 

Am 6. Dezember soll es dazu bereits erste Verhandlungen geben. Angekündigt hatte die bereits EU-Kommissarin Viviane Reding im Vorjahr. Die Verhandlungen werden auf den vom Nachrichtenportal Politico veröffentlichten internen Dokumenten basieren. Statistiken zur Auslandstelefonie - Daten zu Häufigkeit und Kosten von Auslandsgesprächen und -SMS in der EU. "Im Durchschnitt ist ein Anruf oder eine SMS von daheim ins Ausland in der EU dreimal so teuer wie ein Inlandsgespräch. Es ist völlig absurd, dass eine SMS von Wien nach Vorarlberg weniger kostet, als von Salzburg nach Freilassing. Die neuen Daten der EU-Kommission zeigen deutlich, dass die Auslandszuschläge weg müssen", sagt Rübig. 

Die Daten der Kommission zeigen unter anderem auch, dass Österreicher bisher weniger als Angehörige anderer Länder für ihre Auslandskommunikation auf Internetdienste wie WhatsApp oder Skype ausweichen. Rübig will die Kunden bei europäischen Firmen halten: "Durch die überhöhten Zuschläge, vertreiben die Telekomfirmen ihre eigenen Kunden zu WhatsApp und Skype. In Österreich ist das noch nicht so weit fortgeschritten wie anderswo. Ein Grund mehr, jetzt zu handeln", so der ÖVP-Politiker.

(Red.)

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