Nokia N8: "Test" basiert auf gestohlenem Prototypen

Nokia Test basiert gestohlenem
Nokia Test basiert gestohlenem(c) Nokia
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Kämpferisch wettert der Hersteller gegen einen negativen Test des neuen Flaggschiffs auf einer russischen Website. Es sei nur ein unfertiger Prototyp, der illegal entwendet wurde. An Bord ist das neue Symbian-System.

Ungewöhnlich scharf hat Nokia auf einen Bericht der russischen Website Mobile Review reagiert, der wenig gutes an dem kürzlich vorgestellten Smartphone-Flaggschiff N8 gefunden hat. In einer offiziellen Aussendung erklärt der finnische Hersteller, das Gerät, das getestet wurde, sei ein früher Prototyp gewesen und deshalb nicht mit dem fertigen Produkt vergleichbar. "Wir werden die Quelle dieses Lecks unbeirrt jagen", zeigt sich Nokia kämpferisch. Gleichzeitig will man aber nicht das Arbeitsklima vergiften und die vorhandene offene Firmenkultur beibehalten.

Symbian^3 und 12 Megapixel

Nokia hat erst gestern sein neues N8 offiziell angekündigt, Tage nach der Veröffentlichung auf Mobile Review. Das Gerät wird das erste Smartphone mit dem neuen Betriebssystem Symbian^3 an Bord sein und bietet einen großen Touchscreen, sowie eine Kamera mit 12 Megapixel und HD-Videofähigkeit. Mobile Review hatte bemängelt, dass Nokia nur oberflächliche Verbesserungen durchgeführt hat. Nokia selbst wiederum sagt jetzt, dass dieser durchgesickerte Prototyp nicht mit den fertigen Modellen vergleichbar sei. Der Hersteller zeigt sich zuversichtlich, dass das fertige Gerät den Kundenwünschen entsprechen wird.

Sicherheitslecks bisher ignoriert

Schon in der Vergangenheit wurden Nokia-Prototypen des öfteren in freier Wildbahn beobachtet. Mit dem N8 ist der Hersteller auch in guter Gesellschaft mit Apple, deren neuer iPhone-Prototyp es auch in einschlägige Blogs geschafft hat. Bisher hat Nokia aber noch nie dermaßen heftig Stellung in dieser Angelegenheit bezogen. Offenbar leidet Nokia unter schlechten Schlagzeilen. Die bisherigen Touchscreen-Smartphones mit den Symbian-Vorgängern konnten in Sachen Bedienung und Reaktionsfreudigkeit nicht mit der Konkurrenz mithalten. Für Nokia steht ein prestigeträchtiger Markt auf dem Spiel. Neben Symbian, das dank Nokias enormer Verbreitung immer noch Marktführer im Smartphone-Bereich ist, will der Hersteller in Kooperation mit Intel auch auf ein Linux-Derivat für mobile Geräte setzen. MeeGo wurde auf dem Mobile World Congress im Februar angekündigt, erste Geräte werden für Jahresende erwartet.

(db)

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