Die Nutzung von interaktiven Geräten eine Stunde vor dem Schlafengehen hindert den Körper, abzuschalten. Stattdessen wird empfohlen, elektronische Geräte aus dem Schlafzimmer zu verbannen.
Wer eine Stunde vor dem Schlafengehen aktiv vor einem Bildschirm sitzt, schläft schlechter. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der National Sleep Foundation, die 1508 US-Bürger zu dem Thema befragt hat. 60 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass sie jede Nacht unter Schlafproblemen leiden. Dazu zählen sie zu frühes Aufwachen, Schnarchen und ein Gefühl der Unausgeschlafenheit. Die Umfrage zeigte auch, dass 95 Prozent der Amerikaner zumindest irgendein elektronisches Gerät kurz vor dem Schlafengehen nutzen. Etwa die Hälfte der Teenager und Mitt-Zwanziger gaben an, fast jede Nacht ihren Computer zu nutzen. Angesichts der großen Verbreitung von Online-fähigen Handys in Österreich können diese Zahlen auch als Anhaltspunkt für die heimische Bevölkerung genommen werden.
Schlaf-Hormon wird ausgebremst
Die Stunde vor dem Einschlafen gilt als kritisch dafür, eine Ruhe Nacht zu haben und am nächsten Tag erfrischt aufzuwachen. Vom Bett aus noch per iPad oder Smartphone E-Mails lesen, Freunden Nachrichten Schreiben oder die neuesten Klatsch-Nachrichten konsumieren stimuliert aber das Hirn. Hinzu kommt die starke Helligkeit der Bildschirme, die ebenfalls anregend wirkt. Dadurch schüttet es das Hormon Melatonin nicht aus, dass dem Körper zeigt, es wäre Zeit schlafen zu zu gehen. Das trage dazu bei, dass die Befragten weniger Schlaf bekommen, als sie benötigen, sagt Charles Czeisler von der Harvard Medical School.
Passive Tätigkeiten besser
Im Gegensatz zu Musikhören, Fernsehen oder Lesen handelt es sich bei den oben genannten Beispielen um "interaktive" Tätigkeiten, sagt Studien-Coautor Michael Gradisar von der australischen Flinders University. Er empfiehlt eher eine der "passiveren" Tätigkeiten, bevor man zu Bett geht. Generell empfiehlt die National Sleep Foundation einen regelmäßigen Schlafrythmus. Außerdem sollten elektronische Geräte aus dem Schlafzimmer verbannt werden. Eine Empfehlung, die auch schon andere Wissenschaftler in der Vergangenheit geäußert haben.
(db)