Emporia überlegt Android-Tablet für Senioren

Emporia ueberlegt AndroidTablet fuer
Emporia ueberlegt AndroidTablet fuer(c) Emporia / Julia Wesely / Anzenberger (Julia Wesely)
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Der österreichische Handy-Hersteller könnte schon 2013 sein erstes Smartphone und Tablet speziell für die ältere Generation vorstellen. Noch heuer soll ein Klapphandy mit "smarten" Funktionen erscheinen.

Österreichs einziger Handyhersteller Emporia präsentiert sich auf dem Mobile World Congress mit viel Selbstbewusstsein. Der große Stand befindet sich in direkter Nachbarschaft zu Herstellern wie Samsung oder LG und ist am zweiten Messetag gut besucht. Emporia hat sich auf Handys für die ältere Generation spezialisiert und verkauft seine Geräte bereits erfolgreich in ganz Europa. Heuer startet die Linzer Firma auch in den USA. Bisher bietet Emporia lediglich simple Handys an, aber auch das könnte sich bald ändern. "Derzeit denken wir über ein Smartphone und ein Tablet mit Android-Betriebssystem nach", erzählt Emporia-Chefin Eveline Pupeter-Fellner im Gespräch mit DiePresse.com in Barcelona.

Handy mit smarten Funktionen

Schon in einem Jahr könnten die Geräte am Mobile World Congress präsentiert werden, sagt Pupeter-Fellner. Android ist dafür gut geeignet, da es sich bis ins kleinste Detail vom Hersteller verändern lässt und so den Anforderungen der Emporia-Zielgruppe angepasst werden kann. "Die Herausforderung ist aber nicht nur die Software, sondern auch die Hardware", erklärt die Chefin. Ein Touchscreen wäre in diesem Fall zu wenig, meint sie, ein paar ergänzende Tasten müsse es schon geben. Außerdem müsse verhindert werden, dass durch Berührungen des Touchscreens unbeabsichtigt Aktionen ausgeführt würden.

Schon diesen September wird es ein erstes Emporia-Handy mit smarten Funktionen geben. Das Emporia Connect ist ein Klapphandy mit Gedächtnistrainings-Spielen, einer Art Navi-Funktion, die den eigenen Standort angibt, einem Kalender mit Erinnerungsfunktion und der Möglichkeit, Bilder zu teilen. Die Generation 60+ wünsche sich eben auch smarte Funktionen und einen Touchscreen, wie sie das von ihren Kindern und Enkeln kennt, erklärt Pupeter-Fellner. Für die Gedächtnistrainings-Spiele kooperiert Emporia mit der Gmundner Firma Plejaden, die solche Spiele bereits länger auf Touchscreen-PCs in Seniorenheimen anbietet.

Ziel: Eine Million verkaufte Geräte

(c) Emporia

Das Emporia Connect ist nichtzuletzt deshalb ein Klapphandy, weil das am US-Markt gefragt ist. 20 Prozent der Kunden wollen in den USA ein solches "Clamshell" haben, meint die Emporia-Chefin. In New York hat Emporia eine Niederlassung gegründet und einen Samsung-Manager für das US-Geschäft abgeworben. Das erste Handy am US-Markt ist ebenfalls ein Klapphandy und wurde im Jänner auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas vorgestellt. Emporia rechnet für heuer mit Bestellungen von 200.000 Stück in den USA. Insgesamt will die Firma 2012 die Marke von einer Million verkaufter Geräte knacken. Direkte Konkurrenz hat Emporia kaum. In den USA bietet Samsung allerdings ein Klapphandy an, das dem Emporia-Angebot ähnlich ist. Das Jitterbug ist ebenfalls auf ältere Kunden ausgerichtet, hat größere Tasten und einen Notruf-Knopf. Mit großen Tasten und einem großen Display ist es aber noch lange nicht getan, weiß Pupeter-Fellner. Es komme eben auch auf das System und eine einfache Menüführung an.

(sg)

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