Ein US-Richter hat Apple zu einem wichtigen Etappensieg im langwierigen Patentkrieg gegen den koreanischen Konkurrenten verholfen.
Apple hat im Patentstreit mit seinem koreanischen Konkurrenten Samsung einen wichtigen juristischen Etappensieg errungen. Ein Gericht im US-Bundesstaat Kalifornien stoppte am Dienstag den Verkauf des Samsungs Tablets Galaxy Tab 10.1 in den USA, berichtet das "Wall Street Journal". Apple habe überzeugend argumentiert, dass Samsung bei der Gestaltung des Tablets Design-Patente verletzt habe, schrieb Amtsrichterin Lucy Koh demnach zur Begründung ihrer einstweiligen Verfügung. Ein weiteres Verfahren wird für 30. Juli erwartet.
Verbotene Frucht oder Wunschtablet für Android-Fans? Samsungs Galaxy Tab 10.1 ist derzeit in unterschiedlichsten Schlagzeilen vertreten. Während Apple das Gerät europaweit verbieten will, konnte sich DiePresse.com ein Exemplar genauer ansehen. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Rein optisch gibt sich das Tablet sehr schlicht, was dem Gesamteindruck aber nicht schadet. Die Rückseite hat Samsung mit griffigem Kunststoff überzogen. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Der ist besonders praktisch, da das Gerät sehr schlank geworden ist. Im Vergleich zur ersten Version, die Samsung auf dem Mobile World Congress in Barcelona präsentiert hatte, wurde es um mehr als zwei Millimeter geschrumpft und noch einmal von fast 600 auf 565 Gramm auf Diät gesetzt. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Einmal gestartet, wird man vom Android-Startbildschirm begrüßt. Dieser wurde von Samsung einmal mehr mit diversen Änderungen überzogen. Im Vergleich zu den Smartphones der Galaxy-Reihe fallen sie aber recht dezent aus. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Als recht praktisch erweist sich etwa ein kleines Symbol, um Screenshots aufzunehmen. Diese Funktion fehlt im unveränderten Android 3.1 "Honeycomb". (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Auch beim rechts unten aufzurufenden Einstellungsmenü hat Samsung das Aussehen verändert. Das sind aber großteils kosmetische Änderungen. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Weniger sinnvoll erwies sich eine Schnellzugriffsleiste, die man über einen kleinen Pfeil in der Mitte des Menübalkens aufruft. Zwar sind so ein paar Funktionen immer gut erreichbar. Im Test konnte dem Galaxy Tab aber nicht entlockt werden, wie man die Verknüpfungen wechselt. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Damit der Doppelkern-Prozessor mit 1 GHz Taktfrequenz nicht zu viel zu tun bekommt, kann man mit einem von Samsung bereitgestellten Task Manager geöffnete Anwendungen schließen. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) In Verbindung mit dem in Android integrierten Tool zur Anzeige der kürzlich geöffneten Apps stiftet der Task Manager von Samsung aber mehr Verwirrung. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Typisch für Samsung ist die farbliche Anpassung. Was von Google dunkel gestaltet wird, machen die Koreaner heller. Unter anderem ähnelt die Bildschirmtastatur damit mehr der des iPad. Wohl einer der Gründe für Apples Klage gegen das Unternehmen. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Unangetastet bleiben zahlreiche Interface-Punkte. Wer schon einmal mit einem Tablet auf "Honeycomb"-Basis zu tun gehabt hat, wird sich sofort auskennen. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Wie viele andere Hersteller bietet Samsung auch eine Reihe an eigens entwickelten Widgets an. So lässt sich darüber etwas auf den "Social Hub", Samsungs Sammelstelle für Facebook, Twitter und verwandte Dienste, zugreifen. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Vermutlich eher für Tablets mit Stift gedacht ist eine Notizbuch-App. Darin kann man mit dem Finger auch kleine Grafiken malen. Irgendwie wirkt diese App, so wie einige andere auch, mehr für Smartphones gedacht als für Tablets. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Ähnlich verhält es sich mit dem Musikplayer. Auch er füllt den großen Bildschirm nicht einmal ansatzweise aus. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Unverändert sind die klassischen Google-Apps, wie etwa Maps, das wie schon bei Motorolas Xoom flüssig funktioniert und auf einer solch großen Oberfläche einfach Spaß macht. Ungeklärterweise tauchten aber ab und zu Straßennamen in Wien auf kyrillisch auf. Diesen Effekt konnte man aber auch beim Xoom beobachten. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Der Browser bietet vertrautes Terrain. Wie schon andere Tablets eignet sich das Galaxy Tab aufgrund des Formfaktors gut zum schmökern im Web. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Die Kamera-App reagierte im Test ohne große Verzögerung. Obwohl ein Tablet in der Regel nicht als Kompaktkamera-Ersatz dienen wird, bietet Honeycomb eine wirklich gelungene Panorama-Funktion, die gelegentlich einen Schnappschuss wert ist. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Das Tablet muss für ein 180-Grad-Panorama lediglich durch den Raum geschwenkt werden. Am unteren Bildschirmrand läuft eine Fortschritts-Leiste mit. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Ein so erstelltes Panorama zeigte im Test schöne Übergänge ohne Brüche oder Kanten. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Bereits vorinstalliert ist außerdem eine einfache Bildbearbeitung mit einigen typischen Effekten.Die Front-Kamera bietet wie gewohnt eine geringere Auflösung und liefert damit ein nicht ganz so scharfes Bild. Sie ist für Videotelefonie gedacht. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Samsung bietet für das Galaxy Tab 10.1 auch eine eigene Schutzhülle an. Sie wirkt auf den ersten Blick nicht so hübsch wie die "Smart Cover" für Apples iPad, erfüllt aber ihren Zweck. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Mit aufgeklapptem Deckel lässt sich die Halterung auch dazu nutzen, das Tablet zum (teuren) Bilderrahmen umzufunktionieren. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Und für Vieltipper besteht die Möglichkeit, die Hülle als kleine Stütze zu nutzen. Vor unzähligen Fingerabdrücken schützt das Zubehör aber nicht - das Gegenteil ist bei dieser Nutzung eher der Fall. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Ist das Galaxy Tab nur ein billiger iPad-Abklatsch. Nein, denn dazu ist Android 3.1 doch zu eigenständig, um direkt mit Apples iOS-System verwechselt zu werden. Bei der Hardware ist es natürlich schwer, sich zu differenzieren, sobald man die Geräte auf unter neun Millimeter Dicke schrumpft. Samsung ist hier aber ein guter Spagat gelungen und bietet das derzeit wohl solideste Android-Tablet an. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Das verbotene Tablet im Test Apple wirft Samsung in Klagen in mehreren Ländern vor, beim Galaxy Tab das Design des iPad kopiert zu haben. Auch in Deutschland läuft ein entsprechendes Verfahren. Bereits 2011 verfügte ein Richter in Deutschland ein Verkaufsverbot für das Galaxy Tab 10.1. Samsung modifizierte das Gerät daraufhin und verkauft seither das Galaxy Tab 10.1N, gegen das Apple ebenfalls bereits vorgeht. Experten schätzen die Zahl der Klagen weltweit mittlerweile auf etwa 30 in zehn verschiedenen Ländern. Auch Samsung hat zum Gegenschlag ausgeholt und sieht durch Apple einige seiner Patente verletzt.
(Ag. / Red. )
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