Nexus 7 ausverkauft: Google unterschätzte Nachfrage

Das Modell mit 16 Gigabyte ist nicht mehr verfügbar. Trotz des höheren Preises griffen Kunden lieber zum Topmodell des Android-Tablets.

Google neues Android-Tablet Nexus 7 ist über den Anbieter selbst nur noch in der Version mit 8 Gigabyte Speicher erhältlich. Wie der Guardian berichtet, dürfte der Webkonzern die Nachfrage nach dem teureren 16-Gigabyte-Modell unterschätzt haben. Dass es mit 249 Dollar um 50 Dollar mehr kostet als das Einsteigermodell war für die Kunden wohl nicht von Interesse. Google hat inzwischen die Produktion des Geräts, das von Asus in Taiwan gebaut wird, hochfahren lassen. Bis die Stückzahlen allerdings der Nachfrage entsprechen, dürfte es noch eine Weile dauern.

Cloud-Dienste als Basis

Google hatte offenbar darauf gesetzt, dass der günstige Preis die Interessenten mehr zur 8-Gigabyte-Version des Nexus 7 locken würden. Das Tablet ist darauf ausgelegt, diverse Google-Dienste in vollem Umfang zu nutzen. Der Großteil setzt auf online verfügbare Inhalte, weshalb der Speicherplatz nicht so groß sein muss. Zumindest war das vermutlich der Gedankengang des Unternehmens. Die Kunden dürften es anders sehen.

Profit dank größerem Speicher

Google hat auf seiner Entwicklerkonferenz I/O ein eigenes Tablet vorgestellt. Das Nexus 7 stellt das erste solche Gerät des Webkonzerns dar.Mehr zur Vorstellung des Nexus 7 >>> (c) REUTERS (STEPHEN LAM)

Gebaut wird das Gerät von Asus. Mit einer Display-Diagonale von sieben Zoll ist es deutlich kleiner als etwa Apples iPad. Auch sonst erinnert es vom Äußeren her mehr an Amazons Kindle Fire. (c) Google

Dafür kann das Nexus 7 bei den Innereien auftrumpfen. Der Hauptprozessor Tegra 3 bietet vier CPU-Rechenkerne. Chiphersteller Nvidia ist für seine Grafikkarten bekannten. Von daher wundert es auch nicht, dass das Google-Tablet mit 12 Grafik-Kernen Spiele und Videos berechnen kann. Eine Kamera ist nur auf der Vorderseite vorhanden. (c) REUTERS (STEPHEN LAM)

Alle Nexus-Geräte waren schon bisher Plattformen, um die neueste Version von Googles Android-Betriebssystem zu präsentieren. Mit dem Nexus 7 ist es nicht anders. Die auf der I/O vorgestellte Version Android 4.1 "Jelly Bean" wird zusammen mit dem Tablet ausgeliefert. (c) REUTERS (STEPHEN LAM)

Als erstes Gerät wird das Nexus 7 standardmäßig mit dem Chrome-Browser ausgeliefert. Bisher war dieser nur als Betaversion als separater Download im Play Store verfügbar. (c) AP (Paul Sakuma)

Google positioniert das Nexus 7 auch als "ideales Lesegerät". Damit greift der Hersteller Amazons Kindle Fire an, das ebenfalls sieben Zoll misst und auf Medienkonsum ausgelegt ist. Allerdings bietet das Google-Tablet deutlich mehr Flexibilität. (c) REUTERS (STEPHEN LAM)

Mit 199 Dollar orientiert sich auch der Preis am Kindle Fire, obwohl die Leistung mit Apples iPad mithalten kann. In dem Preis ist nur die Version mit 8 Gigabyte Speicher enthalten. Wer 16 Gigabyte will, muss 249 Dollar zahlen. Nach Österreich verschickt Google bisher nicht. (c) AP (Paul Sakuma)

Gleichzeitig mit dem Nexus 7 hat Google auch den "Cloud-Player" Nexus Q vorgestellt. Die kompakte schwarze Kugel soll als Medienzuspielgerät das Wohnzimmer erobern. Dabei wird aber nicht auf lokale Quellen zugegriffen, sondern auf Googles Online-Dienste.Mehr zur Vorstellung des Nexus Q >>> (c) Google

Bei den Ausgängen bietet Nexus Q Platz für Bananenstecker, sowie optische Kabel und HDMI. Ein Micro-USB-Port soll für zukünftiges Zubehör und "allgemeine Hackability" dienen, wie Google erklärte. (c) Google

Nutzer können das Gerät mit Android-Smartphones und -Tablets steuern. Dazu werden diese per NFC und Bluetooth mit dem Nexus Q verbunden. Mehrere Nutzer können das Gerät gleichzeitig nutzen, und damit etwa bei einer Party die Playlist selbst verändern. (c) Google

Wie eine Analyse der Hardware zeigt, dürfte Google aufgrund der Nachfrage nach dem Nexus 7 16 GB einen schönen Profit machen. Die kleinere Version wirft für den Anbieter kaum etwas ab und kostet bei einem Preis von 199 Dollar in Einzelteilen 159,25 Dollar. Hinzu kommen noch Lohnkosten, Vertrieb, etc. Die Mehrkosten für den doppelten Speicher betragen nur 7,50 Dollar, Google schlägt aber 50 Dollar beim Preis drauf.

Android 4.1 macht alles schneller

Das Nexus 7 ist das erste Android-Gerät, das ab Werk mit der neuen Software-Version 4.1 "Jelly Bean" ausgerüstet ist. Für die älteren Smartphone-Modelle Galaxy Nexus und Nexus S ist aber bereits ein Update auf die aktuelle Version veröffentlicht worden und wird derzeit ausgeliefert. Android 4.1 bringt flottere Leistung auf die Geräte und bringt verbesserte Kamera- und Spracheingabefunktionen mit sich.

(db)