Erstmals steht ein Lebensmittel-Konzern Pate für das Google-Betriebssystem. Nokia macht sich auf Twitter über den neuen Namen lustig.
Nokia Deutschland
Die nächste Android-Version heißt "KitKat". Damit wird die Google-Tradition, sein Smartphone-Betriebssystem nach Süßigkeiten zu benennen, erstmals zur Vermarktung eines entsprechenden Produkts verwendet. Vorherige Versionen hießen allgemeiner "Cupcake", "Donut", "Eclair" oder "Jelly Bean". Jetzt verweist ein Link auf der Android-Website zur Seite des Herstellers Nestlé, bei der es um den "KitKat"-Schokoriegel geht. Der KitKat-Werbespruch "Have a break", "Mach eine Pause", hat die PR-Abteilung von Nokia Deutschland offenbar zu spöttischen Bemerkungen inspiriert. Auf Twitter wurde ein Bild von einem Samsung-Smartphone veröffentlicht, das in der Mitte wie ein Schokoriegel gebrochen ist. Dazu nutzt Nokia die Doppeldeutigkeit des englischen Wortes "Break" und twittert: "Have a break...".Have a break... #Kitkat#Nokiapic.twitter.com/6OuEQIVLLj
— Nokia Deutschland (@NokiaHomebase) September 4, 2013
Mit der Ankündigung des neuen Namens gab der zuständige Google-Manager Sundar Pichai auch bekannt, dass inzwischen insgesamt eine Milliarde Android-Geräte aktiviert worden sind. Android dominierte den Smartphone-Markt zuletzt mit einem Marktanteil von knapp 80 Prozent. Apple belegt Platz zwei mit rund 13 Prozent. Das Google-Betriebssystem läuft aber auch in Tablets sowie anderen Geräten wie zum Beispiel die Daten-Brille Google Glass.
Nestlé bezahlt nicht für den Marketing-Gag
"Es ist keine Art von Deal, bei der Geld den Besitzer wechselt", sagte der für Partnerschaften zuständige Android-Manager John Lagerling dem britischen Sender BBC. Die Unternehmen hätten einfach etwas "Lustiges und Unerwartetes" machen wollen.
Da die Android-Versionen immer in alphabetischer Reihenfolge benannt werden, war nach "Jelly Bean" der Buchstabe "K" an der Reihe. Ursprünglich habe man an "Key Lime Pie" gedacht worden, aber nicht allen sei der Limettenkuchen ein Begriff, sagte Lagerling. Einer der Mitarbeiter habe "KitKat" vorgeschlagen, Google habe sich daraufhin bei dem Schweizer Lebensmittelkonzern mit der Idee gemeldet. Nestlé habe sich binnen einer Stunde dafür entschieden, sagte Marketingchef Patrice Bula der BBC. Der Deal sei im Februar am Rande des Branchentreffs Mobil World Congress in Barcelona besiegelt worden. Um das Geheimnis zu wahren, nannte Google die Version in internen Dokumenten weiterhin "KLP".
Eine große Figur des Android-Roboters aus "KitKat"-Riegeln fand am Dienstag ihren Platz neben Maskottchen der Vorgänger-Versionen auf der Wiese vor dem Android-Gebäude auf dem Google-Gelände in Kalifornien. Nestlé will nun 50 Millionen Riegel mit der Android-Figur auf der Verpackung in den Handel bringen.
(APA/dpa/Red.)