Der Hersteller hatte den Termin für die Aktualisierung ungenau kommuniziert. Besitzer des Smartphones hatten sich zu früh gefreut. Das April-Update auf "Ice Cream Sandwich" soll für freie und gebundene Geräte gelten.
Das Software-Update für das Galaxy S2 auf Android 4.0 "Ice Cream Sandwich" kommt in Österreich erst im April. Samsung bestätigte auf Anfrage von DiePresse.com , dass das Update doch noch nicht ausgeliefert wird. Eine am Freitag verbreitete Aussendung war ungenau formuliert und erweckte den Eindruck , das Update sei bereits fertig. Eine Samsung-Sprecherin sicherte aber zu, dass die Software, sobald sie ausgeliefert wird, für vertragsfreie und gebundene Geräte gleichermaßen verfügbar sein soll. Gleichzeitig mit dem Galaxy S2 sollen auch andere Modelle das Update auf Android 4.0 erhalten, darunter das Galaxy Note und mehrere Tablets der Galaxy-Tab-Reihe.
Andere Länder erhalten Update bereits Google hat mit Android 4.0 ein umfassendes Update für sein Smartphone- und Tablet-Betriebssystem vorgestellt. Die Software mit dem Codenamen "Ice Cream Sandwich" orientiert sich stark optisch an Verison 3.0 "Honeycomb". Neben dem üblichen Entsperr-Ring bietet das neue System jetzt auch Face Unlock. Die Frontkamera erkennt das Gesicht des Nutzers und entsperrt damit das Gerät. (c) Google Der Sperrbildschirm wurde auch umgestaltet, wenn jemand anruft, beziehungsweise angerufen hat. Ist man gerade beschäftig, kann man direkt per vorgefertigter Textnachricht anworten ("jetzt nicht", "rufe gleich zurück", "bitte später", etc.). Auf dem rechten Bild ist zu sehen, wie man auch im Sperrbildschirm an die Benachrichtigungen oder direkt zur Kamera kommen kann. (c) Google Die neue Optik setzt vor allem auf die Farbe blau. Statt vier Tasten (Home, Menü, Zurück, Suchen), gibt es jetzt nur noch drei. Diese sind beim neuen Vorzeigegerät Galaxy Nexus überhaupt nur noch virtuell. Benötigt eine App den ganzen Schirm, kann sie die Buttons ausblenden. Anwendungen lassen sich zu Ordnern auf dem Home-Screen zusammenfassen. Die für sie wichtigsten Funktionen können Nutzer als vier Schnellstart-Icons fixieren. Die Listen für Apps und Widgets werden, wie von Honeycomb bekannt, in einer separaten Auswahl angezeigt. (c) Google Widgets lassen sich größentechnisch leicht anpassen. Das kennt man von "Honeycomb" schon, genauso wie die visuelle Multitasking-Ansicht. (c) Google Der Android Browser wurde auch umgestaltet. So bietet er eine visuelle Tab-Übersicht und bietet neue Einstellmöglichkeiten. So können Websites fürs spätere Offline-Lesen gespeichert werden. Bookmarks können über das Google-Konto mit einem Chrome-Browser auf dem Desktop synchronisiert werden. (c) Google Für die Kontakte hat sich Google ebenfalls eine neue Optik überlegt. Sie bieten jetzt ein großes Profilbild und sind noch enger mit Apps wie Google+ verknüpft. (c) Google Bei der Fehlerkorrektur hat Google auch ein paar Neuigkeiten integriert. Rechtschreibfehler werden unterstrichen und können durch einmaliges antippen recht flott ausgebessert werden. Die Spracheingabe wurde noch einmal verfeinert. Wie sie sich mit Apples Siri schlägt, muss ein Vergleichstest zeigen. (c) Google Eine der größten Änderungen für Benutzer betrifft die Kamera. Sie bietet eine Fülle an neuen Funktionen, wie etwa Live-Filter, um Gesichter zu verzerren, oder eine Panorama-Funktion, bei der man die Kamera nur schwenken muss. Die Auslöseverzögerung soll drastisch verbessert worden sein und die Kamera bietet jetzt einen kontinuierlichen Autofokus. Fokus per Berührung ist auch möglich, Gesichtserkennung ist inkludiert. (c) Google Wer mit seiner Aufnahme trotz der neuen Funktionen immer noch nicht zufrieden ist, kann sie mit dem neuen Foto-Editor verbessern. Zuschneiden, Rotaugen-Entfernung, Farbanpassung und einige andere Werkzeuge sind mit an Bord. (c) Google Umgearbeitet wurde auch die Bildergalerie. Wenn man Fotos auf Facebook, Google+ oder andere Dienste hochladen will, darf man jetzt gleich mehrere markieren. (c) Google Offenbar hat Google auch ein Herz für Nutzer mit geringen Datenvolumina. In den Einstellungen können Limits gesetzt werden, ab wann die Datenverbindung gekappt werden soll. Es gibt auch eine Übersicht, welche Apps wieviel verbrauchen. (c) Google Wie schon im Vorfeld bekannt wurde, bietet "Ice Cream Sandwich" die Möglichkeit, Screenshots zu erstellen. Dazu müssen die Tasten "Power" und "Volume down" gleichzeitig gedrückt werden. Die Integration der Nahbereichs-Funktechnik NFC wurde ebenfalls erweitert. Apps, Kontakte oder Bookmarks lassen sich über Android Beam teilen. Dazu müssen zwei Android-Nutzer nur ihre Geräte aneinander halten. (c) Google Das kann ''Ice Cream Sandwich'' Das Update wird über Samsungs Synchronisations-Software Kies eingespielt. Eine Auslieferung per "Over-the-Air"-Update (OTA) ist für österreichische Kunden nicht vorgesehen. Auf einen genauen Termin wollte sich Samsung im Gespräch mit DiePresse.com auch nicht festlegen, es soll aber "definitiv noch im April" soweit sein. In anderen Ländern, unter anderem Polen, Schweden und Korea, wird das Update bereits ausgeliefert.
Verspätete Updates Das Galaxy S war eines der erfolgreichsten Android-Smartphones des Jahres 2010. Dementsprechend wollte Samsung beim Galaxy S2 noch deutlich nachlegen. DiePresse.com hat ausführlich getestet, ob das Gerät seinen hohen Ansprüchen und erklecklichen Vorschusslorbeeren gerecht werden kann.Zum vollständigen Testbericht >>> (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Samsungs neues Flaggschiff ist groß. Richtig groß. 125 x 66 Millimeter misst das flache Ding. Denn mit 8,5 Millimetern ist das Handy eines der schlanksten auf dem Markt. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Positiv ist, dass die Rückseite jetzt aus einem Material besteht, das Fingerabdrücke nicht mehr dermaßen magisch anzieht. Weniger toll: Die neue strukturierte Abdeckung ist deutlich rutschiger als noch beim Vorgängermodell. Das Handy gleitet so eher aus der Hand. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Das Galaxy S2 im Vergleich zu anderen Schlankheits-Fanatikern, wie dem iPhone 4 und dem Xperia Arc. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Gleich ins Auge sticht die Qualität des Displays. Samsung nennt die Technik Super AMOLED Plus. Mit 4,3 Zoll ist der Touchscreen auch in der Oberliga angesiedelt. Aufgrund der extrem schlanken Bauweise passiert es gelegentlich, dass man mit dem Handballen eines der Icons am Bildschirmrand aktiviert. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Will man aber spielen, muss man das Gerät in die Horizontale drehen. Dabei zeigte sich, dass das Samsung-Handy einen ungewöhnlichen Lautlos-Modus besitzt. Die Lage des Lautsprechers bedingt, dass man ihn des Öfteren mit einem Finger abdeckt, sobald man das Handy quer hält. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Das Galaxy S2 ist eines der ersten Handys mit Doppelkern-Prozessor. 1,2 Gigahertz an Taktfrequenz bietet das Gerät. Im Quadrant-Benchmark konnte das Testgerät 3197 Punkte erreichen. In einem anderen Durchlauf kam ein Wert von 2985 für dasselbe Gerät heraus. Das LG Optimus Speed, ebenfalls mit Dual Core, konnte nur 2576 Punkte erreichen. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Softwareseitig setzt Samsung auf die aktuelle Version Android 2.3 "Gingerbread", ergänzt sie aber durch seine TouchWiz-Oberfläche. Generell lehnt sich Samsung bei der Software einmal mehr sehr stark an Apples Erfolgshandy an. Genau deswegen ist ja auch eine Patentklage vom iPhone-Hersteller anhängig. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Praktisch: Die einzelnen Home Screens lassen sich als Ganzes verschieben. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Sinnvoll sind Ergänzungen am Lockscreen. Erhält man eine SMS, kann man sie direkt aufrufen, indem man ein neu erschienenes Symbol in die Mitte zieht. Ebenso verhält es sich mit verpassten Anrufen. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Eine weitere Anpassung ist der E-Mail-Client. Löblich ist die Möglichkeit, im Querformat E-Mails und Nachrichtenliste gleichzeitig anzuzeigen. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Während man in anderen Clients, etwa auch den für Gmail, Nachrichten simpel mit einem Tipp auf einen der Ränder der Liste anwählen kann, muss man bei Samsungs App sich erst für die jeweilige Aktion entscheiden und darf dann erst die gewünschten E-Mails auswählen. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Samsung hat Android aber auch um ein paar durchaus brauchbare Software erweitert. Etwa ein Diktiergerät oder einen Task Manager, der die aktiven Anwendungen anzeigt. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Eine parallele Schiene zum Android Market geht Samsung mit seinen "Hubs". Spiele, eBooks und Musik sollen Kunden dort erwerben können. Solange man nach den recht langen Ladezeiten überhaupt noch Lust auf die Hubs hat. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Auf der Rückseite bietet Samsung 8 Megapixel mit LED-Blitz, auf der Vorderseite 2 Megapixel. Die Fotos sind je nach Lichtverhältnissen exzellent bis gut. Videos schießt das Galaxy S2 mit bis zu 1080p. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Erfreulich ist die Qualität der Frontkamera. Hier kann man bei Selbstporträts deutlich mehr herausholen als bei vielen Konkurrenten mit lediglich VGA-Auflösung. (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Das Galaxy S2 ist derzeit wohl die erste Wahl für Smartphone-Enthusiasten. Im Alltag zeigte sich das Galaxy S2 als flotter Begleiter, der aber selbst für große Hände schon etwas breit ist. Samsungs Bedürfnis, teilweise zwanghaft einen eigenen Weg bei der Software gehen zu wollen, kann nur als zweischneidiges Schwert bezeichnet werden.Zum vollständigen Testbericht >>> (c) Presse Digital (Daniel Breuss) Die Bilder zum Testbericht Android 4.0 "Ice Cream Sandwich" wurde im Oktober des Vorjahres präsentiert. Bis auf das Galaxy Nexus, das werkmäßig damit ausgerüstet ist, gab es aber noch kaum Updates auf die neueste Version des Google-Betriebssystems. Grund dafür ist, dass viele Hersteller, darunter auch Samsung, die Software erst anpassen. Dazu gehören etwa eine abgewandelte Benutzeroberfläche und spezielle Hersteller-Apps.
(db)
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