Bericht: Google plant fünf Nexus-Geräte auf einmal

Bericht Google plant fuenf
Bericht Google plant fuenf(c) AP (Kin Cheung)
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Die Art und Weise, wie unveränderte Android-Handys und -Tablets an die Kunden kommen, soll sich ändern. Google will sich angeblich von den Mobilfunkern emanzipieren.

Google will offenbar die Strategie für sein mobile Betriebssystem Android ändern. Wie das Wall Street Journal berichtet, will der Webkonzern mehr Kontrolle über Handys und Smartphones haben und damit Mobilfunker Macht enziehen. Dem Bericht zufolge, den Google bisher nicht kommentieren will, soll nicht nur ein Hersteller, sondern gleich mehrere noch vor Veröffentlichung einer neuen Android-Systemversion Zugriff auf die Software erhalten. Das würde bedeuten, dass es nicht mehr nur ein Flaggschiff mit dem Nexus-Namenszug gibt, sondern derer gleich mehrere. Die Rede ist dabei nicht nur von Smartphones, sondern auch Tablets.

Eigener Vertrieb möglich

Bis zu fünf Hersteller sollen gleichzeitig an solchen Nexus-Modellen arbeiten. Diese sollen, wie bisher, mit einer unveränderten Version des Android-Betriebssystems ausgeliefert werden und für alle Netzbetreiber freigeschaltet sein. Angeblich will Google die Geräte entweder selbst über seine Website oder über Handelspartner vertreiben. Entsprechende Pläne hatte der Konzern mit dem ersten Nexus-Gerät, dem von HTC produzierten Nexus One, nicht allzu erfolgreich versucht.

Hersteller-Änderungen verzögern Updates

Zahlreiche Android-Fans fordern schon seit langem mehrere Geräte mit einem "puren" Betriebssystem ohne Anpassungen durch die Hersteller. Samsung etwa ersetzt die Benutzeroberfläche mit seinem TouchWiz, HTC nennt seine Version "HTC Sense". Diese Änderungen sorgen dafür, dass Updates erst verspätet (oder gar nicht) auf diesen Geräten erscheinen. Die Hersteller müssen das von Google veröffentlichte Paket nämlich erst umschreiben, um ihre eigenen Eigenheiten zu inkludieren.

Provider und Apple als Hindernis

Wenn sich der Bericht bewahrheitet und Google die nächste Android-Version "Jelly Bean" tatsächlich auf mehreren Nexus-Geräten verteilt, könnte das die Position der Plattform noch einmal verbessern. Android ist zwar schon Marktführer bei Smartphone-Systemen. Dennoch wirft Apples iPhone weiterhin mehr Profit ab. Google könnte durch direkte Kontrolle des Vertriebswegs hier mehr Geld aus seiner erfolgreichen Software lukrieren. Und das Aushebeln der Mobilfunker hätte noch einen weiteren Effekt. Manche Geräte, die von den Anbietern verteilt wurden, unterstützen gewisse Google-Dienste nicht. In den USA blockiert der Provider Verizon etwa die Bezahlfunktion Google Wallet.

Android "Jelly Bean" im Herbst

Einen Erscheinungstermin für Android "Jelly Bean" gibt es noch nicht. Es wird erwartet, dass es noch im dritten Quartal 2012 veröffentlicht wird. Allerdings kann sich dieser Termin auch noch ändern. Das aktuelle Android 4.0 "Ice Cream Sandwich" wurde im Oktober der Öffentlichkeit präsentiert, gemeinsam mit dem Flaggschiff-Gerät Galaxy Nexus. Bei der Einführung von "Jelly Bean" wird sich dann auch zeigen, wer nun wirklich Nexus-Geräte bauen durfte und wieviele es sein werden.

(db)

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