Galaxy Note 2: Beinahe makelloser Smartphone-Gigant

Galaxy Note Beinahe makelloser
Galaxy Note Beinahe makelloser(c) Presse Digital (Sara Gross)
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Es gibt fast nichts, was das Riesen-Smartphone nicht kann. Genau das ist eigentlich auch der größte Kritikpunkt.

Das Galaxy Note 2 bis ins kleinste Detail zu testen, ist keine einfache Aufgabe. Das zweite Riesen-Smartphone von Samsung spart nicht mit Software-Extras über die man rasch den Überblick verliert. Technisch ist das Gerät tadellos und in einigen Dingen sogar besser als die meisten anderen.

Die Größe ist und bleibt Geschmackssache. Das Note 2 ist noch ein wenig größer als sein Vorgänger und fast doppelt so groß wie das iPhone 5. Wer es in die Hand nimmt, wird überrascht sein, dass es dabei gar nicht schwer ist. Das ist wohl hauptsächlich dem leichten Kunststoffgehäuse zu verdanken. Der Akkudeckel ist hochglänzend, haftet aber dennoch gut in der Hand und wirkt nicht billig. Anders, als man annehmen könnte, passt der Smartphone-Gigant doch in die meisten (Herren-)Hosentaschen und zum Telefonieren braucht man tatsächlich nur eine Hand. 

Akku-Überraschung

Technisch hat sich Samsung nicht lumpen lassen. Der Quad-Core-Prozessor (1,6 Gigahertz!) sorgt für eine flotte Bedienung, der Speicher ist mit bis zu 64 Gigabyte nicht zu knapp bemessen, kann bei Bedarf aber mit Micro-SD aufgerüstet werden. NFC wird genauso geboten wie beinahe jeder erdenkliche Smartphone-Sensor. In dem großen Gehäuse hat Samsung zudem einen Akku untergebracht, der trotz des Stromfressers Riesen-Display bei durchschnittlicher Nutzung im Test fast zwei Tage durchhielt. 

Größer ist besser

Das HD-Display ist die größte Stärke des Note 2. Jede Internetseite und App, jedes Foto und Video wird auf einem größeren Display einfach angenehmer konsumierbar als auf einem kleineren. 5,5 Zoll misst das Smartphone und man gewöhnt sich schnell daran. Wie sehr, fällt sofort auf, wenn man nach einiger Zeit wieder ein kleineres Handy nutzt. Nach dem Test wieder das Galaxy Nexus in die Hand zu nehmen, war in zwei Punkten ungewohnt: Einerseits wirken Inhalte auf einmal winzig, obwohl das Display mit 4,6 Zoll nicht gerade klein ist. Andererseits fällt sofort auf, dass ein kleineres und leichteres Gerät dann doch besser in der Hand liegt. 

Handschrifterkennung verbessert

Den großen Bildschirm nutzt Samsung auch, um den eigentlich bereits ausgestorbenen Stylus wiederzubeleben. Für das Note 2 wurde die Technologie noch ein wenig verbessert. Der Stift steckt rechts unten im Gehäuse, zieht man ihn heraus, wird auf Wunsch eine beliebige App geöffnet - voreingestellt ist Samsungs Notiz-App S-Note. Samsung hat die Handschrifterkennung mittlerweile so stark verbessert, dass man mit ein wenig Übung oft schneller ist, als mit der virtuellen Tastatur. Selbst wenig leserliche Handschriften werden flott in Druckbuchstaben umgesetzt und die Erkennung wird mit der Zeit besser. Leider gibt es im Play Store für Android nach wie vor nur wenige Apps, die den "S Pen"-Eingabestift unterstützen. 

"Beauty Modus" für den unnatürlichen Look

Die Kamera des Note 2 ist ein Lichtblick. Die Bilder werden auch in schwierigen Lichtsituationen vergleichsweise gut und es gibt etliche Aufnahme-Modi, die man gerne verwendet. Der Filter "warmes Licht" taucht Landschaftsaufnahmen in sanfte Abendsonne, ohne dabei künstlich zu wirken. Geschmackssache bleiben Filter wie der "Beauty Modus", der Gesichter maskenhaft glättet. 

Schütteln, Kippen, Anstarren

Samsung hat das Android-Betriebssystem mit zahllosen hausgemachten Funktionen aufgefüllt. Davon sind auch beinahe alle für sich betrachtet eine angenehme Bereicherung. Unbedingt notwendig ist freilich keine und in Summe sind es einfach zu viele. Zu den feinsten Ergänzungen gehört ein Augen-Tracking, das dafür sorgt, dass das Display so lange aktiv bleibt, bis die Augen nicht mehr darauf gerichtet sind. Damit soll das lästige Schwarz-Werden des Bildschirms beim Lesen von E-Books oder Webseiten verhindert werden. In der Praxis funktioniert das meistens, aber nicht immer. Dann hat Samsung eine Bewegungssteuerung umgesetzt. Aktivieren lassen sich Bewegungen wie Schütteln, Kippen und Auf- und Ab-Bewegen. Steuern lassen sich damit zum Beispiel das Durchblättern von Bildern oder das Zoomen von Webseiten. Eine der wenigen praktischen Anwendungen: Bewegt man das Smartphone aus dem SMS-Schreib-Modus heraus ans Ohr, wird automatisch ein Anruf getätigt.

Die Oberfläche hat Samsung wie gewohnt mit eher kindlich wirkenden Symbolen umgesetzt. Praktisch ist eine Schnellzugriffsleiste für eine Auswahl von häufig gebrauchten Apps. Geöffnet wird die Leiste über ein kleines Eselsohr, das an einem beliebigen Bildschirmrand platziert werden kann und das auch dann sichtbar ist, wenn eine andere App geöffnet ist. 

Fazit: Das Note 2 punktet mit einem großen Display, auf dem Internet, Apps und Videos wesentlich angenehmer konsumierbar sind. Die Größe ist Geschmackssache, hat aber weniger Nachteile als man annehmen würde. Zu den Stärken des Note 2 gehören sicher der Akku und die Kamera. Die Software wirkt etwas überladen und es dauert ein wenig, bis man aus der Funktionsvielfalt seine persönlichen Highlights gefiltert hat. Der Stylus ist hauptsächlich für die Handschrift-Eingabe praktisch, hat de facto aber nur wenige Vorteile. Immerhin: Wenn der Stift im Gehäuse steckt, stört er auch nicht weiter. 

Samsung Galaxy Note 2

  • 5,5 Zoll, 1280 x 720 px, 265 ppi
  • Quad-Core-Prozessor, 1,6 GHz
  • 2 GB RAM
  • 16, 32, 64 Gigabyte, MicroSD
  • 8 MP hinten, 1,9 MP front 
  • 80,5 x 151,1 x 9,4 mm, 180 g
  • NFC, S Pen
  • Android 4.1

(sg)

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