Vergleichstest: HTC Sensation XE vs. HTC Sensation XL

Vergleichstest Sensation Sensation
Vergleichstest Sensation Sensation(c) Presse Digital (Daniel Breuss)
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Beide Geräte werden als für Musik optimiert angepriesen. Technisch unterschieden sich die Android-Handys stark.

Handys gibt es inzwischen in ungefähr so vielen Variationen wie Unterwäsche. Der taiwanesische Hersteller HTC scheint mit seinen Android-Smartphones eher sinnliche Kunden ansprechen zu wollen. Zumindest deutet das die Modellbezeichnung Sensation an. Derer gibt es gleich drei. Das Sensation XE, das Sensation XL und das Sensation ohne Kürzel hinten dran. Letzteres ist aber bis auf Kleinigkeiten Baugleich mit dem XE und sei hier nur als dessen Vorläufer am Rande erwähnt.

Die beiden Sensationen mit X (wohlgemerkt nur eines!) wollen Musikfans ansprechen. Dafür hat HTC eine Kooperation mit Beats by Dr.Dre geschlossen. Genauer gesagt hat HTC 300 Millionen Dollar gezahlt, um einen kontrollierenden Anteil an der Kopfhörermarke des Hiphop-Künstlers zu erhalten. Das Ergebnis sind die beiden Sensation-Android-Smartphones, die gemeinsam mit Beats-In-Ear-Kopfhörern geliefert werden. Zusätzlich gibt es auch noch eine Klangverbesserungsoption nach Beats-Parametern.

Klangoptimierung

Dementsprechend seien die Audioqualitäten beider Geräte hier zuerst erwähnt. Beide Handys werden vielleicht nicht den Ansprüchen von Audiophilen gerecht, der durchschnittliche Musikfan wird sich aber über klare Höhen und satte Bässe freuen. Zumindest, wenn er die Beats-Klangoptimierung aktiviert hat. Ohne diese klingt alles etwas dumpf und zu basslastig, selbst mit den recht guten In-Ear-Kopfhörern. Die Klangverbesserung ist aber nur in der HTC-Musiksoftware verfügbar. Wer alternative Player oder Dienste wie Spotify nutzen will, muss den Standard-Sound akzeptieren.

Beim direkten Vergleich wirkt der Klang des XL um einen Tick besser als der des XE. Eine Sonderedition des XL wurde mit einer großen Kopfhörer-Version ausgeliefert, die noch druckvolleren Klang bietet. Obwohl für Musik ausgelegt, sind im Kabel noch ein Mikrofon und eine Fernbedienung integriert. Wie beim Sensation XL ist hier Weiß die einzig mögliche Farbe. Das Sensation XE und auch dessen Kopfhörer sind in Schwarz gehalten.

Innere Werte

Betrachtet man rein die technischen Daten, ist das Sensation XE dem Sensation XL überlegen. Zwar rechnen beide mit 1,5 Gigahertz, bei ersterem sind es aber zwei Rechenkerne und nicht nur einer. Mit 1730mAh ist der Akku des XE auch größer dimensioniert als die 1600mAH des XL. Dieses bietet war eine Bildschirmdiagonale von 4,7 Zoll. Mit 800 x 480 Bildpunkten bleibt die Auflösung aber hinter den 960 x 540 Pixel des Sensation XE zurück. Dieses bietet aber nur 4,3 Zoll. Beim Speicher können die 1 Gigabyte des XE mit einer microSD-Card um 32 GB erweitert werden. Käufer eines XL erhalten 16 GB und müssen damit auskommen.

Android mit HTC-Ergänzungen

Beim Betriebssystem konnte HTC schon ausgiebig Erfahrungen mit Android machen. Bei beiden Geräten kommt Version 2.3.4 "Gingerbread" zum Einsatz. Darüber legt HTC seine bekannte "Sense"-Oberfläche. Das Sensation XE ist da noch auf Version 3.0, beim XL ist bereits Version 3.5 eingespielt. Neben Spielereien wie rotierende Homescreens gibt es praktische Änderungen wie vier Schnellzugriff-Icons, die man direkt vom Sperrbildschirm aus aktivieren kann.

Keine klare Überlegenheit

Im Alltag wirkt das Sensation XE dem jüngeren aber größeren Bruder dann noch nicht so überlegen. Der Bildschirm hat einen leichten Gelbstich, die Kamera macht nicht ganz so hübsche Fotos, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen. Dafür lässt sich Text, insbesondere wenn er recht klein ist, auf dem Sensation XE besser lesen. Beim Sensation XL ist die Darstellung aber nicht so blickwinkelabhängig. Farben verblassen nicht so schnell, wenn man nicht ganz gerade auf das Display blickt. Und aufgrund des größeren Displays kommen Bilder und Videos deutlich besser zur Geltung.

Der Dual-Core-Prozessor des XE macht sich vor allem in Leistungstests bemerkbar. Beim im Android Market kostenlos erhältlichen Quadrant-Benchmark erzielt das Gerät 2232 Punkte. Für einen Doppelkern-Prozessor mit 1,5 Gigahertz sind die Ergebnisse nicht allzu berauschend. Das Samsung Galaxy S2 konnte 3197 Punkte erzielen. Dennoch hebt sich das XE vom Sensation XL ab. Dieses kann nur 1977 Punkte einfahren, in einem anderen Durchlauf sogar nur 1617 Punkte. Beim täglichen Surfen, Spielen und Videos Schauen merkt man den Leistungsvorsprung aber nicht wirklich.

Fazit: Ungleiches Brüderpaar

Für Musikbegeisterte sind beide Geräte aufgrund ihre guten mitgelieferten Kopfhörer eine Empfehlung als portable Abspielgeräte. Bei den restlichen Smartphone-Funktionen trennen sich die Wege aber. Das Sensation XE kann seine theoretischen Vorteile in der Praxis nicht wirklich ausspielen. Das Sensation XL weiß in Teilbereichen sogar besser zu gefallen. Ob man mit dem nicht erweiterbaren Speicherplatz und der doch kapitalen Größe zurecht kommt, muss jeder für sich beurteilen. Das Sensation XE ist was letzteres anbelangt (auch aufgrund der Farbe) deutlich dezenter. Günstiger ist es auf jeden Fall. Für das (vergleichweise) "kleine Schwarze" zahlt man rund 500 Euro, für das "große Weiße" liegen die Preise bei 530 Euro aufwärts (jeweils ohne Vertrag).

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