Solarenergie für das Handy: Grazer planen "Powertab"

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Mehr als 500 Unterstützer hat das neue Projekt von Sunnybag bereits. Die Akkuladung soll für etwa drei Smartphones genügen.

Dem Grazer Start-up Sunnybag, das Umhängetaschen und Rucksäcke mit Solarpaneelen herstellt, holt sich für sein neues Produkt, ein Solarladegerät, wieder Geld von der Crowd. Auf der Schwarmfinanzierungsplattform Kickstarter wurde das 10.000-Euro-Finanzierungsziel für das "Powertab" am ersten Tag übertroffen. Mittlerweile liegt man bei knapp 44.800 Euro, die Geldsuchkampagne läuft bis 16. August.

Mehr als 500 Unterstützer hat das neue Projekt von Sunnybag bereits gefunden. Das Solarpaneel ist mit einem Akkupack ausgestattet und kann mobile Geräte wie Smartphones, Tablets oder Kameras mit erneuerbarer Energie aufladen - ohne Steckdose.

Akkuladung reicht für etwa drei Smartphones

Die Grazer verwenden die gleichen Solarzellen wie der US-Elektroautobauer Tesla für sein neuestes "Model S". Über den USB-Ausgang liefert das "Powertab" bis zu 2,4 Ampere Ausgangsstrom; eine volle Akkuladung reicht für etwa drei Smartphones. Das Gerät ist auch mit einer Lese- und Nachtlampe ausgestattet.

Der Solarlader ist auch bei der österreichischen Entwicklungshilfe schon auf Interesse gestoßen, so Sunnybag zur APA. Sunnybag-Gründer Stefan Ponsold war zu Jahresbeginn gemeinsam mit Entwicklungshelfern in Westafrika und hat das "Powertab" unter extremen Bedingungen getestet. Sobald das Gerät auf dem Markt ist, wolle es die Entwicklungshilfe in Westafrika verbreiten, so Sunnybag. "Die finalen Verhandlungen laufen." Die in Armut lebende Bevölkerung Westafrikas verfüge oft über keine Stromversorgung und sei auf "unsaubere Energiequellen" angewiesen.

Zu kaufen soll das "Powertab" ab September sein - für 99 Euro pro Stück, zuerst einmal hauptsächlich im Webshop von Sunnybag. Wer dem Grazer Unternehmen über Kickstarter Geld für die Entwicklung zur Verfügung stellt, bekommt es billiger. Die Crowd beteiligt sich also nicht am Unternehmern, sondern bekommt ein Produkt zugesichert. Wobei das Prinzip "wer zuerst kommt, mahlt zuerst" gilt: Die frühesten Unterstützer zahlen am wenigsten.

Sunnybag wurde 2010 von Ponsold gegründet. Das Unternehmen will 2015 eine schwarze Null schaffen. 2014 ist laut Brancheninsidern noch ein Verlust von etwa 160.000 Euro angefallen. Die offizielle Bilanz liegt noch nicht vor. Der Umsatz von Sunnybag ist seit dem Gründungsjahr jährlich um etwa 50 Prozent gestiegen. 2014 waren es mehr als 400.000 Euro. Die Sunnybag GmbH gehört zu 55 Prozent Ponsold, der auch Geschäftsführer ist. 30 Prozent hält die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes Steiermark, 15 Prozent die steirische Beteiligungsgesellschaft Innovision.

(APA)

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