VR-Brille mit integriertem Rechner aus Graz startet durch

Eine Virtual-Reality-Brille, die ohne Smartphone oder PC auskommt.
Eine Virtual-Reality-Brille, die ohne Smartphone oder PC auskommt. (c) REUTERS
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Innovationen lassen sich nicht nur in den USA finden. Das zeigt SunnyBag aus Graz, die mit ihrer VR-Brille "ExChimp" einen neuen Ansatz entwickelt haben und jetzt auf Kickstarter auf Investorensuche sind.

Sie sind jung, innovativ und haben sich mit ihren Solartaschen und -Ladegeräten einen Namen machen können. Das Startup Sunnybag kommt aber nicht aus dem vielgerühmten IT-Hotspot Silicon Valley, sondern aus Graz. Ihr neuestes Produkt hat so gar nichts mit lebensverlängernden Smartphone-Akkus zu tun, sondern mit Virtual Reality. Und sie haben sich große Ziele gesetzt und scheuen auch nicht vor großen Versprechungen zurück: "Schärfer als Oculus, leichter als die HTC Vive". Auf Kickstarter suchen sie seit Freitag internationale Abnehmer und "Early Adopters", die ihren Weg zur Serienreife unterstützen. 

Zwei Prototypen der Brille sind bereits fertig und die Entwicklung der technischen Hardware nahezu abgeschlossen, verspricht Stefan Ponsold, CEO von Sunnybag. Die "ExChimp", ein Kofferwort aus Experience und Chimp, einem Schimpansen, der stellvertretend in der Tech-Welt für Evolution steht. Die Ziele des siebenköpfigen Teams sind hochgesteckt, aber nicht unrealistisch, denn mit ihrer Brille gehen sie tatsächlich einen anderen Weg als Facebook, HTC, Sony, Samsung und alle anderen Unternehmen, die mit ihren Brillen bereits auf dem Weg sind. Denn bei der ExChimp braucht man keinen leistungsstarken PC oder ein passendes Smartphone-Topmodell, um die Brille nutzen zu können.

ExChimp könnte die richtige Nische besetzen

Statt PC oder Smartphone hat die Grazer Brille die Technik mit im Gepäck. Damit der Druck auf den Kopf nicht unangenehm wird, hängt die Recheneinheit an einer Kabelleine am Gerät. Die Fernbedienung beinhaltet GPU und CPU und auch der 5000-mAh-Akku ist darin verbaut, der abhängig vom Spiel zwischen drei und sieben Stunden Spielvergnügen verspricht. Das hat auch den Vorteil, dass die Brille um 30 Prozent leichter als die HTC Vive ist. Die Brille selbst bietet ein 5,5 Zoll großes Display, das eine Auflösung von 2560 x 1440 Pixel bietet. Der verbaute Headtracker soll die Kopfbewegungen zeitnah und ohne Verzögerungen in die virtuelle Welt übertragen.

Auch beim Preis hebt sich das heimische Startup von der Konkurrenz ab. Frühe Investoren können über Kickstarter vor dem anvisierten offiziellen Verkaufsstart im Herbst die Brille bereits für 200 Euro erstehen. Der Ladenpreis soll dann bei 400 Euro liegen. Damit liegt man preislich bei der Sony Playstation VR, die aber noch zusätzlich auch die Konsole zum Spielen in der virtuellen Welt benötigt wird.

Beim Betriebssystem hat Googles Android den Vorzug bekommen. Aus dem einfachen Grund, dass über den Play Store bereits eine große Anzahl an interessanten VR-Neuerscheinungen erhältlich sind. Dmait spart man sich mühsame Verhandlungen mit großen Publishern, die meistens schon Lizenzverträge mit den großen Konkurrenten haben und erspart sich leidige Diskussionen um mangelnde Inhalte zum Verkaufsstart.

Jetzt fehlt nur noch das Geld

Am Ende des Tages fehlt Startups wie Sunnybag aber immer das nötige Kleingeld, um die Brille selbst auf den Weg bringen zu können. 37.500 Euro sollen daher über Kickstarter gesammelt werden. Produziert werden soll die Brille dann in China. Doch für Sunnybag ist Kickstarter auch ein Indikator um die Nachfrage nach dieser Art von Virtual-Reality-Brille messen zu können. Bis das Holodeck aus Star Trek Realität wird, könnte die ExChimp ein netter Zeitvertreib werden.

>>> Kickstarter/ExChimp.

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