Cyber-Attacken ähnlich teuer wie ein Hurrikan

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Der Versicherungskonzern Lloyd's warnt vor Angriffe auf Cloud-Dienste. Die Schäden könnten schnell in die Milliardenhöhe gehen.

Eine ernste und weltweite Cyber-Attacke kann die Wirtschaft nach Schätzungen des britischen Versicherers Lloyd's mehrere Dutzend Milliarden Dollar kosten - und wäre damit so teuer wie der Hurrikan "Sandy" im Jahr 2012. Die Risiken von Cyber-Angriffen seien gestiegen, in den kommenden Jahren sei die Wirtschaft besonders verletzlich, heißt es in einem Bericht von Lloyd's und der Firma Cyence.

Damit stiegen auch die Versicherungskosten für die Unternehmen. Die Gefahr wachse, dass ein Cloud-Anbieter von Hackern angegriffen werde, erklärte Lloyd's. Je nachdem, wie lange dieser Online-Speicherdienst dann offline sei, könnten die Kosten in die Milliarden gehen. Hurrikan "Sandy", der im Herbst 2012 die Karibik und die Ostküste der USA verwüstete, verursachte allein in den Vereinigten Staaten Schäden in Höhe von 50 bis 70 Mrd. Dollar (aktuell 44 bis 61 Mrd. Euro).

Neben einem Angriff auf einen Cloud-Anbieter hält der Versicherungskonzern Attacken auf Betriebssysteme für wahrscheinlich, die auf zahlreichen Geräten in Unternehmen laufen. Eine solche Attacke würde Lloyd's zufolge bis zu 29 Mrd. Dollar kosten. Die meisten Unternehmen seien gar nicht gegen Hacker-Angriffe versichert, warnte Lloyd's.

Ende Juni hatte eine weltweite Cyber-Attacke Unternehmen weltweit getroffen und teilweise zu tagelangen Produktionsausfällen geführt. Allein in Deutschland erreichten die Schäden laut Bundesamt für die Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Millionenhöhe. Die Schadsoftware verschlüsselte Daten auf infizierten Rechnern und forderte die Nutzer auf, innerhalb von drei Tagen 300 Dollar in der Internet-Währung Bitcoin zu überweisen, um diese Daten wieder freizukaufen. Ansonsten drohte die Löschung.

(APA/DPA)

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