Sony Aibo: Die Wiedergeburt eines Plastik-Kläffers

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Nach elf Jahren Pause kommt die nächste, ausgereiftere Generation des Aibo wieder auf den Markt. Sony startet damit den Testlauf für Assistenzroboter in Privathaushalten.

Anfang 2006 erklärte der japanische Konzern Sony das Aus von Aibo, dem Roboterhund. Sieben Jahre lang wurde der Plastik-Vierbeiner produziert und von vielen neuen Besitzern ins Herz geschlossen. Aibo biss nicht, bellte nicht und lästigen Haaren musste man erst recht nicht hinterher saugen. Das Ende sorgte bei vielen treuen Fans für große Trauer, vor allem, wenn beim treuen Begleiter gänzlich der Strom ausging und keine Reparatur mehr möglich war. Am Mittwoch präsentierte Sony die neueste Generation des Aibo. Eine bessere Version, die sogar mit den Besitzern interagieren können soll. So erkenne Aibo nun ihr Lächeln oder lobende Worte, nehme dank Sensoren auch Streicheln an Kopf oder Rücken wahr und passe dank künstlicher Intelligenz sein Verhalten an die Reaktionen der Menschen an.

"Schließlich lernt er es, die Zuneigung seiner Besitzer zu erwidern, und wenn er sich geliebt fühlt, zeigt er seinerseits noch mehr Liebe und Zuneigung", versprach Sony. Man hoffe, dass die Besitzer eine tiefe emotionale Bindung zu ihren Roboterhunden entwickelten.

Digitale Hundeschule im Monatsabo

Der neue Aibo soll im Jänner zunächst in eingeschränkter Stückzahl nur in Japan auf den Markt kommen und 1500 Euro kosten. Doch Sony will auch über die Lebenszeit des Roboterhundes Geld machen. Ähnlich einer Hundeschule ist der Vierbeiner nicht von Anfang an "perfekt". Er muss lernen und das soll den Besitzer etwas kosten. Nämlich knapp 3000 Yen im Monat oder 90.000 Yen, also knapp 600 Euro für drei Jahre.

Für 20.000 Yen pro Jahr bekommt man außerdem einen Rabatt von 50 Prozent bei Reparaturen und Inspektionen. Das Preismodell wirkt damit wie ein Testlauf für das künftige Geschäft mit intelligenten Robotern fürs Zuhause. Für Aibo selbst kann man für 2.980 Yen auch einen Plastik-Knochen kaufen, mit dem er spielen kann.

Einschränkungen gibt es immer noch durch die Akku-Kapazität: Die Batterie hält laut Sony rund zwei Stunden, danach muss Aibo für drei Stunden an die Steckdose. Der Roboterhund ist rund 2,2 Kilogramm schwer, hat zwei Kameras, schnellen LTE-Datenfunk und kleine OLED-Displays in den Augen, die sie ausdrucksstärker machen sollen. Während der ursprüngliche Aibo (Sony-Modell ERS-111) noch einen Roboterkopf hatte, sieht die neue Generation (ERS-1000) mehr wie ein niedlicher Spielzeughund aus.

(Red./APA/DPA)

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