Zum ersten Mal konnten schwedische Forscher beweisen, dass Tiere für zukünftige Ereignisse vorausplanen können. Der Schimpanse legte sich Vorräte für kommende Angriffe an.
Der Schimpanse "Santino" bewirft gelegentlich Besucher mit Steinen während Wutanfällen. Seine Pfleger im Stockholmer Furuvik Zoo haben jetzt entdeckt, dass der Primat zwischen den Attacken hunderte Steine in seinem Gehege gehortet hat. Das beweist, dass Tiere die Fähigkeit besitzen, ein Ereignis vorauszuplanen. Im Magazin "Current Biology" haben Forscher der Lund Universität diese Entdeckung jetzt veröffentlich.
Bemerkenswert an Santinos Verhalten ist, dass er die Steine gesammelt hat, als er komplett ruhig und enstpannt war. Stunden später, als er die Steine auf die Besucher warf, war er wütend, aufgeregt und zeigte Dominanzverhalten. Damit hat der Schimpanse nicht nur das Ereignis sondern auch seinen künftigen geistigen Zustand vorausgeplant.
Erster Nachweis ohne Laborbedingungen
Bisher konnte so eine Fähigkeit bei Tieren nicht nachgewiesen werden, wie Mathias Osvarth, einer der Autoren der Studie, gegenüber BBC News bemerkt. Alle vorher gefundenen Nachweise waren nur unter experimentellen Bedingungen gelungen. Mit Santinos Steinwürfen sei jetzt laut den Forschern zum ersten Mal eine spontane Zukunftsplanung nachgewiesen.
Das Sammeln und Werfen der Steine steht im direkten Zusammenhang mit den Zoobesuchern. Außerhalb der Saison hat der Schimpanse weder seine Geschosse geschleudert, noch sich einen Vorrat angelegt. Osvath ist überzeugt, dass sich dieses vorausplanende Verhalten auch bei anderen Tieren nachweisen lässt.
(Red.)