Bill Gates will den Großteil seines Vermögens in eine wohltätige Stiftung geben. Dass er dann nicht mehr als reichster Mensch der Welt gelten wird, mache ihm nichts aus, sagt er in einem Interview.
Der Microsoft-Mitgründer Bill Gates legt keinen Wert darauf, länger der reichste Mensch der Welt zu sein. "Ich werde auf der Forbes-Liste zurückfallen, und das ist auch kein Problem", sagte der 60-Jährige der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Donnerstag laut einer Vorabmeldung. "So lange wie ich sollte da ohnehin niemand draufstehen", fügte er hinzu. Gates will den Großteil seines Vermögens in eine von ihm und seiner Frau Melinda geführte wohltätige Stiftung geben.
Dass er die Liste der Superreichen anführt, erklärt er mit einer glücklichen Auswahl seiner Investitionen und der guten Entwicklung der Aktie von Microsoft. Das US-Magazin "Forbes" beziffert das Vermögen von Gates auf mehr als 82 Milliarden Dollar (knapp 75,5 Milliarden Euro).
Sie ist wieder da: Die Milliardärs-Liste von "Forbes"-Herausgeber Steve Forbes. Insgesamt zählte "Forbes" 1810 Milliardäre, 16 weniger als im Vorjahr. Auch das Vermögen, auf das es die Superreichen gemeinsam bringen, schrumpfte deutlich: von 7,05 auf 6,48 Billionen Dollar. Es gab 198 Newcomer in der Liste. Mit 70 neuen Milliardären kommen die meisten davon aus China. Die Anzahl der Frauen im Ranking sank zum Vorjahr von 197 auf 190. Klicken Sie weiter zu den Top 20 ... (Erwin Wodicka) Gleich zwei Chinesen haben es dieses Jahr unter die Top 20 geschafft, darunter der 87-jährige Handelsunternehmer und Investor aus Hongkong. Reich wurde Li Ka-shing mit einer Firma für Plastikblumen, heute bringt er es laut "Forbes" auf ein Vermögen von 27,1 Milliarden Dollar und mischt weltweit in der Wirtschaft mit. EPA Der 76-Jährige, als Sohn Schweizer Auswanderer in Brasilien geboren, ist mit einem Vermögen von 27,8 Milliarden Dollar der reichste Brasilianer. Er ist der größte Einzelaktionär des Brauereiriesen "AB InBev", der wohl bald noch größer wird. Kleines Detail am Rande: Der eher öffentlichkeitsscheue Lemann trinkt selbst keinen Alkohol. Nachdem Kriminelle seine drei jüngsten Kinder auf dem Weg zur Schule entführen wollten, zog Lemann 1999 mit seiner Familie in die Schweiz und pendelt seitdem zwischen den beiden Staaten. Screenshot/Youtube/Fundação Estudar Der 61-jährige Immobilienunternehmer ist der reichste Chinese im "Forbes"-Ranking. Den Schätzungen zufolge bringt er es auf ein Vermögen von 28,7 Milliarden US-Dollar, was in etwa dem Bruttoinlandsprodukt von Bolivien entspricht. Über Wang Jianlin wird auch hierzulande immer wieder berichtet, unter anderem, weil er sich im Vorjahr 20 Prozent am Fußballclub "Atlético Madrid" sicherte. Bloomberg Der 71-Jährige lenkt als ältester Sohn des Wal-Mart-Gründers Sam Walton die Geschicke der größten Supermarktkette der Welt. Dem "Forbes"-Ranking zufolge bringt er es auf ein Vermögen von 31,9 Milliarden Dollar. (c) imago/ZUMA Press Die 66-jährige Schwester von Rob Walton nennt rund 32,3 Milliarden Dollar ihr Eigen und ist damit die zweitreichste Frau im heurigen "Forbes"-Ranking. Sie züchtet Pferde in Texas und führt ähnlich wie die anderen Wal-Mart-Erben ein Leben abseits des Rampenlichts. Reuters Und hier haben wir den dritten (und reichsten) Wal-Mart-Erben im "Forbes"-Ranking: Jim Walton, jüngster Sohn des Gründers, bringt es auf 33,6 Milliarden Dollar - das sind sieben Milliarden weniger als im Vorjahr, als er noch einen Platz unter den Top 10 ergatterte. Der 67-Jährige ist Präsident von Arvest, der größten Bank Arkansas’, aber nicht im Tagesgeschäft aktiv. Imago Der zweitreichste Franzose im Ranking bringt es auf ein stolzes Vermögen von 34 Milliarden Dollar. Kein Wunder, Bernard Arnault steht für alles, was für Luxus steht: Seit 1989 ist er Präsident und Großaktionär des Konzerns LVMH, zu dem unter anderem Louis Vuitton und Moët & Chandon gehören. Außerdem ist der 66-jährige Franzose seit über 30 Jahren Mehrheitseigner von Christian Dior. APA/AFP/ERIC PIERMONT Der 44-jährige Mitbegründer der Suchmaschine Google und zählt zu den erfolgreichsten Internetmilliardären der Welt. Dass der Konzern mittlerweile Alphabet heißt, hat Sergey Brin nicht geschadet. Sein Vermögen beläuft sich auf 34,4 Milliarden Dollar. REUTERS Auf eine Milliarde mehr als sein gleichaltriger Kollege Brin bringt es der zweite Google-Gründer Larry Page, der seit dem Start der Suchmaschine im Jahr 1998 CEO des IT-Riesen ist. Das Vermögen des Amerikaners wird von Jahr zu Jahr größer, das "Forbes"-Magazin schätzt es auf 35,2 Milliarden Dollar. Bloomberg Heuer gibt es keine einzige Frau unter den Top 10. Die 93-jährige Französin hat den Einzug knapp verpasst. Ihr Vater gründete 1907 das Kosmetikimperium L'Oreal, sie ist heute die Hauptanteilseignerin. Laut "Forbes" besitzt sie 36,1 Milliarden Dollar - etwas weniger als im Vorjahr. EPA Es gibt zwar keinen zehnten Platz, aber dafür zwei neunte Plätze. Charles Koch (80) hat gemeinsam mit seinem Bruder David ein Imperium aufgebaut: "Forbes" schätzt sein Vermögen heuer auf 39,6 Milliarden Dollar. Er ist als Präsident des Konzerns Koch Industries der "primus inter pares" unter den Koch-Brüdern. Genau wie sein Bruder Charles kommt der fünf Jahre jüngere David Koch auf ein Vermögen von 39,6 Milliarden Dollar. Er ist Teilhaber des Öl- und Chemiekonsortiums Koch Industries, des zweitgrößten Unternehmens-Konglomerates in den USA in Privatbesitz. Bekannt sind die Brüder in den USA übrigens auch als Hauptfinanzierer der konservativen "Tea Party"-Bewegung. (c) REUTERS Wäre er noch New Yorker Bürgermeister, wäre Michael Boomberg (74) der reichste Politiker im "Forbes"-Ranking. Der Gründer der Finanzdaten-Agentur Bloomberg bringt es demnach auf ein Vermögen von genau 40 Milliarden Dollar. REUTERS Der Gründer des Softwarekonzerns Oracle lag im Vorjahr noch auf Platz fünf, heuer hat "Forbes" sein Vermögen etwas nach unten revidiert. Der 71-Jährige bringt es aber immer noch auf 43,6 Milliarden Dollar. (c) REUTERS (ROBERT GALBRAITH) Der Facebook-Gründer ist gerade einmal 31 Jahre alt und schon einer der zehn reichsten Männer der Welt. Heuer hat er sein Vermögen vervierfacht: von 11,2 auf 44,6 Milliarden Dollar. Wie lange es wohl noch dauert, bis Zuckerberg den ersten Platz einnimmt? Bloomberg Auch dieser Herr hat es heuer erstmals in die Top 10 geschafft. Der 52-Jährige hat demnach ein Vermögen von 45,2 Milliarden Dollar und ist damit der zweitreichste Tech-Milliardär im Ranking. Reich geworden ist Jeff Bezos mit dem Internethändler Amazon. Genauso wie Zuckerberg zählte er heuer zu den großen Überfliegern: Noch im Vorjahr lag sein Vermögen bei 10,4 Milliarden. APA/AFP/MANDEL NGAN Der mexikanische Telekommunikations-Unternehmer ist als Großaktionär der Telekom Austria auch hierzulande fast jedem ein Begriff. In die Top 3 hat er es heuer allerdings nicht mehr geschafft. Sein Vermögen beläuft sich laut "Forbes" auf 50 Milliarden Dollar, das sind rund 17 Milliarden weniger als noch im Jahr 2015. (c) Reuters (Allison Joyce) Die Zeiten, in der legendäre Investor die Liste der reichsten Menschen der Welt anführte, sind vorbei. Allerdings hat er heuer erneut einen Platz in den Top drei erlangt - und das, obwohl das Vermögen des 85-Jährigen deutlich schrumpfte: von 72,7 Milliarden auf 60,8 Milliarden Dollar. Das entspricht aber immer noch in etwa dem Bruttoinlandsprodukt von Kroatien. (c) Reuters (Jason Reed) Seinen Stockerlplatz hat Amancio Ortega im Vorjahr verloren - und heuer wieder zurückerobert. Damit gibt es wieder einen Europäer unter den Top drei. Der Spanier besitzt mit Inditex ein erfolgreiches Bekleidungs-Imperium, zu dem unter anderem die Modekette Zara gehört. Sein Vermögen ist laut "Forbes" auf 67 Milliarden Dollar gewachsen. An der Spitze steht auch heuer wieder .... Inditex In den vergangenen 22 Jahren hat es der 60-jährige Microsoft-Gründer 17 Mal auf die Spitzenposition der Milliardärsliste geschafft. im Vergleich zum Vorjahr ist sein Vermögen allerdings leicht zurückgegangen - um 4,2 Milliarden auf 75 Milliarden Dollar. (c) Reuters (Alessandro Bianchi) ''Forbes''-Liste 2016: Die reichsten Menschen der Welt Gates: "Beispielhafte" deutsche Flüchtlingspolitik Im Jahr 2015 zählte das "Forbes"-Magazin 1810 Milliardäre - nach 1826 im Jahr davor. Es gab 198 Newcomer in der Liste, aber auch einige, die ihre Mitgliedschaft im exklusiven Klub nicht verlängern konnten. "Die Presse" stellt Ex-Milliardäre vor und erklärt, wie es dazu gekommen ist. Bloomberg Im Jahr 2013 kürte "Forbes" Jon Oringer zum ersten New Yorker Tech-Milliardär. Mit einem Startkapital von gerade einmal 10.000 Dollar gründete er im Jahr 2002 die Fotoagentur Shutterstock. Er selbst hat 30.000 Bilder fotografiert, um sie dann günstig im Netz zu verkaufen. Heute gibt es auf Shutterstock mehr als 30 Millionen Bilder und Oringer muss schon längst keine Fotos mehr schießen. Allerdings gibt es heute auch günstige Konkurrenz. Vor allem AdobeStock machte Shutterstock im Vorjahr zu schaffen: Die Aktie ist 2015 um mehr als die Hälfte eingebrochen. Mit der Milliardärsliste war's das also fürs Erste. REUTERS Die Brüder Marc, Oliver und Alexander Samwer, die aus einer wohlhabenden deutschen Familie stammen, sind Fixsterne in der deutschen IT-Szene. Sie gründeten das Internet-Auktionshaus Alando und den Klingeltonanbieter Jamba. Oliver Samwer war außerdem Geschäftsführer von eBay Europa. Seit 2006 betreiben die Brüder die Startup-Schmiede "Rocket Internet", aus der unter anderem das Versandhaus Zalando stammt, das innerhalb weniger Jahre zum großen Player wurde. Allerdings mehren sich seit einiger Zeit die Zweifel am Geschäftsmodell. Denn bisher verbrennen die Berliner vor allem ihr Kapital. Der Aktienkurs ist seit dem Börsengang im Jahr 2014 stark gefallen, daher hat "Forbes" die Brüder wieder von der Milliardärsliste gestrichen. APA/dpa Der italienische "Kaschmirkönig" hat sich von ganz unten hochgearbeitet. Aufgewachsen in ärmlichen Verhältnissen, hatte Cucinelli schon bald Erfolg mit dem Verkauf von bunten Strickwaren. 2012 ging er mit der nach ihm benannten Firma an die Börse, einen großen Teil seines Erlöses steckte er in seine Stiftung, die "die Schönheit" fördern will. Dass er heuer (aufgrund des weltweiten Falls der Luxusindustrie) aus der "Forbes"-Milliardärsliste geflogen ist, dürfte Cucinelli nichts ausmachen. In einem "Presse"-Interview sagte er einmal: "Ich war auch zufrieden, als ich Bauer war und mit meinem Vater die Feldarbeit erledigt habe. Jetzt bin ich reich, aber mein Leben hat sich nicht sehr geändert." REUTERS Der Einbruch des Luxusmarktes in Russland und China machte Tory Burch zur Ex-Milliardärin. Die New Yorker Designerin hat ihre Kleidung im sogenannten "Preppy-Bohemian"-Stil so reich gemacht, dass sie schon längst nicht mehr arbeiten müsste. Aus der Hand geben will Burch die Unternehmensführung dennoch nicht: "Ich will arbeiten, bis ich 80 bin. Es hält mich gesund", sagte sie einmal in einem Interview. Nicht unwesentlich an ihrem Erfolg beteiligt ist übrigens eine andere Selfmade-Milliardärin: Moderatorin Oprah Winfrey stellte Burchs Mode 2005 in ihrer TV-Show vor - und nannte sie: "the next big thing in fashion". Danach explodierten die Bestellzahlen. REUTERS Für den Kanadier Michael Pearson war 2015 kein gutes Jahr. Als langjähriger Geschäftsführer der Pharmafirma Valeant war er mit dem Verdacht konfrontiert, Bilanzen manipuliert zu haben. Auch andere Geschäftspraktiken Pearsons gerieten ins Kreuzfeuer der Kritik. Die Aktie rasselte in den Keller, Pearson wurde daraufhin von der "Forbes"-Milliardärsliste gestrichen. Aber das ist noch nicht alles: Im März 2016 verkündete die Firma schließlich einen Neuanfang - ohne Pearson. Danach ging's auch der Aktie wieder besser. REUTERS Aus völlig anderen Gründen findet man Ikea-Gründer Kamprad nicht mehr auf der "Forbes"-Liste. Der 90-Jährige hat das Zepter seinen drei Söhnen übergeben, die in der Schweiz leben und jetzt anstatt Kamprad im Ranking stehen. Das Familienvermögen wird auf bis zu 40 Milliarden Euro geschätzt. Dennoch lebt Kamprad, der Ikea bereits im Alter von 17 Jahren gründete, sehr sparsam: "Wenn ich mich so angucke, habe ich nichts an, was ich nicht auf einem Flohmarkt gekauft habe", sagt er einmal in einem TV-Interview. APA/AFP/FABRICE COFFRINI Ein Familienrezept verhalf ihm zu Ruhm, Ehre und Geld: Jim Koch, Gründer der "Boston Beer Co", gilt als Vater der Craft-Beer-Bewegung in den USA. Der Aktienkurs von Kochs Brauerei, die vor allem für die Marke "Sam Adams" bekannt ist, schoss so lange nach oben, bis es Koch in das "Forbes"-Milliardärsranking schaffte. 2015 ging es dann allerdings bergab: 40 Prozent des Werts gingen im Laufe des Jahres verloren. Übrigens: Nicht nur sein Bier, auch sein Anti-Kater-Rezept verhalf Koch zu Berühmtheit. Der Ex-Milliardär nimmt vor jedem Glas einen Löffel Trockenhefe zu sich. Alkohol werde so viel besser abgebaut, erklärte er. (c) imago/ZUMA Press Ihr Biotechnologieunternehmen "Biocon" machte Kiran Mazumdar-Shaw zu Indiens einziger Selfmade-Milliardärin. 2015 lief es dann aber nicht ganz so rund, die Aktie verlor an Wert und die Geschäftsfrau in Folge ihren Platz im Milliardärsranking. Eine Erfolgsstory ist Mazumdar-Shaws Leben so oder so: Die indische "Biotech-Queen" gründete ihre Firma 1978 in einem Schuppen. Dabei war ihr Traum eigentlich eine Karriere als Braumeisterin. Als Mazumdar-Shaw in der Männerdomäne nicht Fuß fassen konnte, versuchte sie es in der Biotech-Branche. Auch hier gestalteten sich die Anfänge schwierig, sogar die Mitarbeitersuche sei fast unmöglich gewesen, erzählt sie: "Niemand wollte für eine Frau arbeiten". Doch das änderte sich schnell und ihre Firma wuchs zum größten Biotech-Unternehmen Indiens heran. 2004 machte sie der Börsengang zur reichsten Frau Indiens. EPA Auch den Manager Alex Beard hat ein Börsengang in die "Forbes"-Liste katapultiert - und zwar 2011 jener von Glencore. Der Brite ist für den Ölhandel des weltgrößten Rohstoffhändlers verantwortlich und besitzt 2,2 Prozent der Anteile. Da es mit dem Glencore-Aktienkurs im Vorjahr steil bergab ging, wirkte sich das auch auf das Vermögen Beards aus, der es 2015 nicht mehr in die Liste der Milliardäre schaffte. Mehr zum Thema:>>> "Forbes"-Ranking: Die Reichsten der Reichen Reuters Wen "Forbes" aus dem Klub der Milliardäre geworfen hat In der "FAZ" äußerte sich Gates auch zur deutschen Flüchtlingspolitik und nannte sie "beispielhaft". Die großzügige Haltung Deutschlands könne auf längere Sicht positiv für das Land sein. Gates appellierte aber auch an Deutschland, seine Ausgaben für Entwicklungshilfe auf die Zielgröße von 0,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen. "Wir würden uns wünschen, dass das Budget schneller wächst", sagte er.
(APA/AFP)
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