RHI verlässt die Börse Wien am Staatsfeiertag

RHI-Chef Stefan Borgas. "Wien erhält ein echtes internationales Unternehmen"
RHI-Chef Stefan Borgas. "Wien erhält ein echtes internationales Unternehmen"APA/HELMUT FOHRINGER
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Der Feuerfesthersteller RHI fusioniert mit dem brasilianischen Mitbewerber Magnesia zu einem Konzern mit 2,5 Milliarden Euro Umsatz. Dessen Aktie wird in London notieren.

Die RHI verlässt die Wiener Börse und geht nach der Fusion mit ihre Tochtergesellschaft RHI Magnesita N.V. an die Londoner Börse. Die niederländische Finanzmarktbehörde (AFM) hat den Prospekt zur Börsenzulassung der RHI Magnesita gebilligt, geht aus einer Aussendung am Dienstag hervor.

"Die RHI bekommt Zugang zum großen Kapitalmarkt, wo wir auf großes Interesse stoßen", sagte RHI-Chef Stefan Borgas. "Wien erhält ein echtes internationales Unternehmen", sagte der designierte Chef des RHI-MAG-Konzerns.

Die Fusion der RHI AG mit ihrer Tochtergesellschaft soll am 26. Oktober 2017 wirksam werden. Dann wird die RHI AG als Rechtsträger aufhören zu existieren. Der letzte Tag, an dem RHI-Aktien an der Wiener Börse gehandelt werden können, ist der 25. Oktober 2017. Der erste Handelstag am London Stock Exchange ist voraussichtlich der 27. Oktober.

Der Sitz der Holding wird zwar im niederländischen Arnhem sein, aber das Headquarter des Feuerfestkonzern bleibt in Wien. "Durch die Verschmelzung mit der Magnesita wird der Markt zusammen bearbeitet", meinte Borgas. Der gemeinsame Umsatz von RHI und Magnesita beträgt laut Jahresabschlüssen 2016 rund 2,5 Milliarden Euro. "Die österreichische Produktion wird gestärkt", sagte der RHI-CEO. Die anstehenden Restrukturierungsmaßnahmen würden die Produktion außerhalb Österreichs sowie die Verwaltung betreffen. Das Unternehmen werde vor dem Hintergrund der Digitalisierung wettbewerbsfähiger und innovativer. Zudem soll der Standort Leoben weiter einer der großen Forschungsstandorte bleiben und ausgebaut werden.

RHI verzichtete auf die Verpflichtung der Mehrheitsaktionäre Magnesita, GP Investments und Rhône Capital, zusätzliche bis zu 1,5 Millionen neue Aktien der RHI Magnesita zu kaufen. Man wollte eine rasche Umsetzung des Unternehmenszusammenschlusses, hieß es. Die Mehrheitsaktionäre und weitere Verkäufer, die dem Anteilskaufvertrag beigetreten sind, werden 50 Prozent plus eine Aktie an Magnesita liefern und dafür gemeinsam eine Zahlung von 117,3 Millionen Euro in bar sowie 5,0 Millionen neu ausgegebene RHI-Magnesita-Aktien erhalten.

(APA)

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