Diamanten: Angebot könnte knapp werden

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Heuer gingen die Preise für Diamanten krisenbedingt zurück. Bei einer Erholung der Weltwirtschaft werden die Preise aber wieder anziehen. Die Bergbaukonzerne bekämen dann Probleme, die Förderung hochzufahren.

Frankfurt/Bloomberg. Bei einer Erholung der Weltwirtschaft werden die Preise für Diamanten wieder anziehen. Dieser Ansicht ist zumindest der geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der Singapore Diamond Exchange, Shlomo Tidhar. Die Bergbaukonzerne bekämen dann sogar Probleme, die Förderung bei einem Anziehen der Nachfrage ausreichend schnell hochzufahren.

Der Konjunkturabschwung, der gegenwärtig von der Staatsschuldenkrise in der Eurozone angetrieben werde, habe die Nachfrage gesenkt. Der Durchschnittspreis für sogenannte Top-Qualitäts-Diamanten mit einem Karat ist in diesem Jahr um zwölf Prozent gesunken, zeigt der Rapaport Diamond Trade Index. Das Barometer hatte im vergangenen Jahr 22 Prozent zugelegt und war 2010 um 14 Prozent gestiegen.

Aufbau einer Mine dauert

Einen zeitlichen Rahmen für eine mögliche Erholung und den möglichen Umfang der Erholung nannte Tidhar nicht. „Eine Diamantenmine benötigt sieben bis 15 Jahre, um in Betrieb zu gehen, und uns ist momentan kein Weltklasse-Bergwerk bekannt“, sagte Tidhar. Ein sogenanntes Weltklasse-Bergwerk fördere jährlich für mindestens 700 bis 800 Millionen Dollar Diamanten.

Rio Tinto und BHP Billiton, die 2010 zusammen für rund 16 Prozent des weltweiten Förderaufkommens sorgten, haben den Ausstieg aus der Diamantengewinnung angekündigt, da sie kaum Aussichten sehen, die Marktbeherrschung zu erreichen, die ihnen bei Eisenerz gelang.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 09.08.2012)

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