Der Abstand zur Sekundärmarktrendite für Bundesanleihen beträgt nur noch 1,1 Prozentpunkte. Die Einnahmen in der Lebensversicherung brachen ein.
Die Veranlagungsrendite in der Lebensversicherung ist in Österreich im Vorjahr im Schnitt auf 3,7 Prozent des veranlagten Kapitals gesunken, damit hat sich der Abstand zur Sekundärmarktrendite (SMR) für Bundesanleihen auf 1,1 Prozentpunkte verringert. Grund dafür war das schwierige Umfeld auf den Geld- und Kapitalmärkten, das sich 2011 auf die Finanzerträge der Assekuranz negativ ausgewirkt hat, wie das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) erklärte.
Die Prämieneinnahmen der Branche blieben 2011 mit einer verhaltenen Ausweitung um 1,1 Prozent deutlich hinter dem Wachstum des nominellen BIP von fünf Prozent zurück, so Wifo-Experte Thomas Url. Dabei zeigte die Branche ein gespaltenes Bild: Einerseits zogen die Prämieneinnahmen in der Schaden-Unfallversicherung mit 7,2 Prozent deutlich an , andererseits brach das Ergebnis in der Lebensversicherung um 7,3 Prozent überraschend deutlich ein.
Lebensversicherungsgeschäft rückläufig
Die private Krankenzusatzversicherung entwickelte sich weiterhin stabil (+3,6 Prozent), sodass sich die Verteilung der Prämieneinnahmen auf die drei Versicherungssparten weiter zu den Nicht-Lebensversicherungen verschob.
Österreich folgte damit dem allgemeinen europäischen Trend mit rückläufigem Lebens- und schwach zunehmendem Nicht-Lebensversicherungsgeschäft.
Die Versicherungsdurchdringung sank dementsprechend und erreichte im Berichtsjahr 2011 mit 5,5 Prozent des BIP einen Wert, der zuletzt vor mehr als einem Jahrzehnt zu beobachten gewesen war. Aktuelle Prognosen gehen von einer Fortsetzung dieser Entwicklung im Jahr 2012 aus, so das Institut in einer Aussendung.
(APA)