China treibt die Preise für Industriemetalle

(c) EPA (Peter F rster)
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Die Hoffnung, dass das Land die Kurve kriegt und dadurch die Nachfrage anheizt, lässt die Anleger auf Aluminium und Co. setzen. Insgesamt brachte der Monat für Rohstoffe kleine Zugewinne.

Wien/Weber. Industriemetalle haben innerhalb des Rohstoffsektors im November die größten Renditen erzielt. Die Preise für Aluminium, Kupfer, Zink und andere Metalle stiegen um über sechs (Dow-Jones-/UBS-Index) bzw. um mehr als fünf Prozent (S & P-Index). Grund dafür war die Hoffnung der Anleger, dass China, das so viele Industriemetalle benötigt wie kein anderes Land der Welt, die Kurve kriegt und dadurch die Nachfrage anheizt. Auch der Hurrikan Sandy, der die Ostküste der USA verwüstet hatte, trieb die Nachfrage: Wegen der vielen Stromausfälle wurden mehr Batterien eingesetzt und dadurch mehr Blei verbraucht.

Insgesamt brachte der Monat für Rohstoffe kleine Zugewinne, die je nach Index zwischen 0,6 und 1,8 Prozent lagen. Der deutsche DAX stieg im selben Zeitraum um zwei Prozent, der ATX um 5,4 Prozent. Eine der Hauptsorgen der Anleger ist das „Fiscal Cliff“ in den USA. Damit sind automatische Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen gemeint, die in Kraft treten, wenn sich Republikaner und Demokraten bis zum Jahresende nicht auf ein neues Budget einigen können. Die Analysten der Saxo Bank meinen, dieser Fall sei in den gegenwärtigen Preisen nicht berücksichtigt, obwohl es im Moment keinen Fortschritt bei den Gesprächen gibt.

Rohstoffe heuer ohne Gewinn

Träten die automatischen Gesetze Anfang nächsten Jahres in Kraft, würde dies nach Ansicht von Experten die US-Wirtschaft in eine Rezession stürzen. Die Nachfrage nach vielen Rohstoffen würde sinken und Anleger müssten sich auf Verluste gefasst machen.

Seit Jahresanfang haben Rohstoffe deutlich schlechter abgeschnitten als Aktien. Der DJ-UBS-Index befindet sich momentan fast exakt auf dem Niveau von Anfang Jänner. Zwischendurch war er um zwölf Prozent gefallen und dann wieder gestiegen. Der ATX liegt zwölf Prozent im Plus.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 04.12.2012)

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