Toyota zahlt eine Milliarde

(c) AP (Shizuo Kambayashi)
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US-Kunden, die von den vielen Rückrufen betroffen waren, bekommen Schadenersatz. Es ist einer der teuersten Vergleiche, die je in der Branche geschlossen wurden. In Europa ist kein derartiges Abkommen in Sicht.

New York/Reuters. Mit einer Zahlung von 1,1 Mrd. Dollar (849 Mio. Euro) will der japanische Autobauer Toyota mit einer Serie von Rückrufen abschließen. Die Vereinbarung betrifft 16 Millionen Toyota-, Lexus- und Scion-Modelle aus den Jahren 1998 bis 2010. Es ist einer der teuersten Vergleiche, die je in der Branche geschlossen wurden.

Analysten und Aktionäre reagierten jedoch positiv: Nachdem nun ein großer Unsicherheitsfaktor ausgeräumt ist, stieg die Toyota-Aktie um drei Prozent. Angesichts seiner Finanzstärke könne der Konzern die Zahlung locker verkraften, argumentierten Analysten. Toyota hatte alleine von 2009 bis 2011 mehr als zehn Millionen Fahrzeuge wegen klemmender Gaspedale und rutschender Fußmatten in die Werkstätten zurückgerufen. Die Probleme hatten mit dazu beigetragen, dass der Konzern die Weltmarktführung an die Opel-Mutter General Motors abgeben musste. Nach einem Jahr hat sich Toyota aber dank starker Zuwächse in den USA auf den Thron zurückgekämpft.

Der Vergleich sieht direkte Zahlungen an Kunden wie auch die Installation von Brems-Überbrückungssystemen bei Fahrzeugen von mehr als 2,7 Mio. Kunden vor. In Europa ist dagegen kein derartiges Abkommen in Sicht, weil Fahrzeuge nicht im selben Ausmaß zurückgerufen wurden und es im Nachhinein auch keine Sammelklagen von Kunden gab.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.12.2012)

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