Experten gehen davon aus, dass Privatanleger wieder mehr mitmischen wollen.
Wien/Bloomberg/Red. Aktien von US-Discount-Brokern haben sich im Vergleich zum Standard-&-Poor's-500-Index zuletzt so stark entwickelt wie seit 2003 nicht mehr. Das ist ein Anzeichen dafür, dass Privatanleger bei der seit vier Jahren andauernden Rallye mitmischen wollen, sagen Aktien-Optimisten. Pessimisten sind hingegen der Ansicht, dass das Engagement der Privatanleger – die die breite Rallye am Markt verpasst haben – deutlich macht, dass sich die Kursgewinne am Aktienmarkt ihrem Höhepunkt nähern.
„Wir hatten in diesem Jahr eine riesige Aufholjagd am Aktienmarkt. Wenn sich zeigt, dass die Konjunktur besser wird und der Aktienmarkt zulegt, dann gibt es immer mehr Leute, die einsteigen wollen“, sagt Jerome Dodson von Parnassus Investments. „Das führt in aller Regel dazu, dass der Markt weiter steigt.“
Die Aktien von Charles Schwab, Ameritrade und E*Trade Financial Corp. sind in diesem Jahr im Schnitt um 38 Prozent gestiegen. Damit haben sie nicht nur den S&P500 um 23 Prozent geschlagen, sondern auch Banken wie Goldman Sachs. Discount-Broker bieten kostengünstigere Handelsdienste an. Die Branche gilt damit als Barometer für den Enthusiasmus von Privatanlegern.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.06.2013)