Studie: Eine mögliche Steuer auf Transaktionen würde Anleger und Unternehmen fünf Mrd. kosten.
Frankfurt/Apa/Dpa. Anlegern und Unternehmen drohen einer Studie zufolge Milliardenkosten durch die geplante Finanztransaktionssteuer (FTS). Die Auswirkungen summierten sich auf jährlich fünf Mrd. bis 7,3 Mrd. Euro – so die Studie, die das Deutsche Aktieninstitut (DAI) und die Managementberatung Oliver Wyman am Donnerstag vorstellten.
Gut gemeint, schlecht gemacht
Alleine Privatanleger müssten demnach jährlich 2,6 bis 3,6 Mrd. Euro schultern, weil die Steuer unmittelbar fast alle Altersvorsorgeprodukte betreffe: Aktien, Anleihen, Investmentfonds, Lebensversicherungen. Ein durchschnittlicher Riester-Fondssparer (private Pensionsvorsorge) müsste den Berechnungen zufolge auf gut zehn Prozent dieser staatlich geförderten Pension verzichten.
Die Steuer sei gut gemeint, aber schlecht umgesetzt, kritisierte DAI-Präsident und Bayer-Finanzvorstand Werner Baumann. „Die Finanztransaktionssteuer ist und bleibt ein politischer Irrweg. Privatanleger und Unternehmen werden sie letztlich tragen müssen.“ Elf Länder in der EU wollen die FTS einführen – darunter Deutschland und Österreich.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.07.2013)