Laut Umstrukturierungsplan könnten 2013 im schlimmsten Fall mehr Verlust entstehen als in den letzten fünf Jahren zusammen.
Die Verluste der staatlichen Krisenbank Hypo Alpe Adria im Gesamtjahr 2013 könnten alle bisher gekannten Zahlen sprengen. Das Magazin "Format" zitiert dazu in seiner neuen Ausgabe aus dem seit acht Wochen in Brüssel liegenden 200-seitigen vertraulichen Umstrukturierungsplan. Brüssel verlangt einen rascheren Abbau, was viel Geld kostet. In dem Bericht prognostizierten die Bank-Organe selbst, dass in den nächsten Jahren noch viele weitere Milliarden in das Institut fließen werden. Allein heuer dürfte es einen gigantischen Verlust geben.
Der Hypo-Vorstand rechne für 2013 mit mindestens 2,4 Milliarden, im schlimmsten Fall mit 3,5 Mrd. Euro Miesen, schreibt das Magazin unter Berufung auf den Umstrukturierungsplan und fügt hinzu, dass in der Vergangenheit der schlimmste Fall immer der realistische gewesen sei.
Sechs Milliarden Verlust im schlimmsten Fall
Wenn sich die Prognose bewahrheite, dann würde die Hypo im Jahr 2013 mehr Verlust bauen als in den vergangenen fünf Jahren zusammen. Doch es könnte noch schlimmer kommen: Im schlimmsten Fall könnten sich von 2013 bis 2017 Verluste von rund sechs Mrd. Euro aufbauen, im Basisszenario ist für diesen Zeitraum von Verlusten von etwa dreieinhalb Milliarden die Rede, heißt es.
Im "Stressed Pessimistic Case", also im Krisenszenario, lägen die Verluste laut Magazin in den kommenden Jahren bei 854 Mio. Euro (2014), 699 Mio. Euro (2015) sowie bei 611 bzw. 556 Millionen Euro in den Folgejahren. Die auf verschiedenen Szenarien basierenden Prognosen hätten, so das Magazin, erst nach den Wahlen bekannt werden sollen.
Steuerzahler wird zur Kasse gebeten
Dass der Steuerzahler die riesigen Defizite ausgleichen müsse, steht laut Umstrukturierungsplan ebenfalls fest. In dem auszugsweise zitierten Umstrukturierungsplan steht auch, dass 2013 bis 2017 Staatshilfen zwischen 2,6 Milliarden (best case) bis zu 5,4 Mrd. Euro (worst case) erforderlich werden könnten.
Dazu komme ein prognostizierter zusätzlicher Liquiditätsbedarf von 2,5 bis 3,3 Mrd. Euro im Jahr 2017, wieder abhängig von den Belastungsszenarien. Dem Magazin zufolge rechnet man im Finanzministerium mit dem worst case.
Trete wider Erwarten der beste Fall ein, seien es in Summe mehr als fünf Mrd. Euro, die bis 2017 für die Hypo bereitgehalten werden müssten. Im schlimmsten Fall wären es 8,7 Mrd. Euro, mitsamt der bisher geflossenen Steuergelder würden es unterm Strich elf Milliarden.
(APA)