EVN zahlt trotz Ertragseinbruchs stabile Dividende

(c) FABRY Clemens
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Der Versorger musste im Vorjahr bei einigen Projekten hohe Verluste hinnehmen.

Wien. EVN-Chef Peter Layr stimmte die Aktionäre schon im Mai auf rauhe Zeiten ein: Seine Gewinnwarnung erfüllte sich jetzt punktgenau. Der niederösterreichische Energieversorger hat im Geschäftsjahr 2012/13 (Ende September) mit 114,7 Mio. Euro einen um 41,2 Prozent niedrigeren Nettogewinn erzielt. Umsatz und Betriebsergebnis konnten mit 2,755 Mrd. Euro bzw. 218,5 Mio. Euro indes fast auf Vorjahresniveau gehalten werden.

Da Layr heuer aufgrund des Wegfalls der negativen Sondereffekte mit einem höheren Gewinn rechnet, wird die Dividende mit 42Cent stabil gehalten. Das entspricht einer Dividendenrendite von 3,7 Prozent.

Belastet wurde das Konzernergebnis gleich vierfach: Die Econ-Gas, die mehrheitlich der OMV gehört, und zu je 16,5Prozent der EVN und Wien Energie, lieferte einen negativen Beitrag von 19,7Mio. Euro. Man sei nun in „Restrukturierungsgesprächen“, sagte Layr. Bis zu einem Ausstieg sei alles möglich, eine Entscheidung soll es im ersten Quartal 2014 geben.

Aus dem Verkauf des 50-Prozent-Anteils am Wasserkraftwerk Devoll (Albanien) entstand ein Verlust von 27,6Mio. Euro, die ebenfalls in Albanien ansässige Shkodra-Gesellschaft mit dem Wasserkraftwerk Ashta schlug mit 20,4 Mio. Euro negativ zu Buche. 29,6 Mio. Euro musste die EVN aus der niedrigeren Marktbewertung der über die WEEV gehaltenen Verbund-Aktien wertberichtigen.

Weitere Probleme hat die EVN in Moskau, wo sich Umweltprojekte verzögern, und beim Kohlekraftwerk Duisburg-Walsum. Dort hat die EVN den Generalunternehmer Hitachi auf 600 Mio. Euro geklagt. Es gehe um Umbaukosten und den verzögerten Zeitplan, sagte Layr.

Versorgungssicherheit

Generell konzentriert sich die EVN auf die Versorgungssicherheit und will diese durch Eigenerzeugung und Netzausbau sicherstellen. Die Stromerzeugung stieg um 12,7 Prozent auf 3701Gigawattstunden. Mehr als 50Prozent stammen schon aus erneuerbaren Energien, so Layr. Investiert hat die EVN im abgelaufenen Geschäftsjahr 328,4 Mio. Euro (plus 6,5 Prozent).

Deutlich ausgebaut wird die Windkraft: Die Kapazität soll von 213 MW bis 2015/16 auf 300 MW steigen. Insgesamt hat die EVN 100Windräder installiert, davon 92 in Österreich. Erhöht wurde auch die Wasserkraftproduktion, unter anderem in Albanien (Ashta) und Mazedonien sowie durch Modernisierung und Neubau von Kleinwasserkraftwerken in Niederösterreich.

Die Gas- und Strompreise wurden schon per 1.Oktober um 3,6Prozent gesenkt, per 1.Jänner fallen die Stromnetztarife um 9,3 Prozent. (eid)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.12.2013)

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