Neue "schlechte Bank" soll Citigroup reinwaschen

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citigroup(c) REUTERS (VIVEK PRAKASH)
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Um Vertrauen zurückzugewinnen, will das taumelnde US-Finanzhaus faule Anlagen in eine "schlechte Bank" auslagern - und die Regierung soll diese Bank stützen. Citigroup stünde dann sauber da.

Die taumelnde US-Großbank Citigroup verhandelt Medienberichten zufolge darüber, Risiko-Anlagen in eine von der Regierung gestützte "schlechte Bank" auszulagern. Damit solle Vertrauen von Investoren geschaffen werden, dass die restlichen Anlagewerte sicher seien, hieß es am Sonntag in den Berichten.

Regierung soll Verluste abdecken

Die sogenannte schlechte Bank könnte einen Teil der verlustreichen Anlagen übernehmen, von denen die Citigroup die Anfangsverluste tragen könnte, berichtete das "Wall Street Journal". Die Regierung könnte Verluste ab einer bestimmten Schwelle abdecken. Die "New York Times" berichtete, die Regierung würde als Gegenleistung für die Verlustübernahme an der Citigroup beteiligt. Die Gespräche dauerten noch an.

Citigroup-Sprecher Mike Hanretta lehnte jede Stellungnahme zu den Berichten ab. Eine Sprecherin des US-Präsidialamtes erklärte am Sonntag, ihr seien keine Gespräche über Regierungshilfen bekannt. Ob Präsident George W. Bush staatliche Finanzhilfen unterstützen würde, wollte sie nicht sagen.

25 Mrd. Dollar im Oktober

Reuters hatte am Freitag erfahren, dass die Citigroup mit dem US-Finanzministerium und der US-Notenbank Fed über Wege aus der Krise berät. Die Citigroup gehörte zu den ersten neun Banken, bei denen die Regierung im Rahmen eines Hilfsprogramms im vergangenen Monat eingestiegen sind. Die Bank erhielt damals 25 Milliarden Dollar (19,8 Mrd. Euro), mehr als ihr derzeitiger Börsenwert.

Eine weitere Talfahrt - oder eine Erklärung

Nach Angaben von Analysten warten die US-Finanzmärkte auf eine Erklärung der Bank noch vor Beginn des Handels am Montag. Sollte die Erklärung ausbleiben, würde die Aktie der Citigroup wahrscheinlich ihre Talfahrt fortsetzen. In der vergangenen Woche hatte die Aktie 60 Prozent ihres Wertes verloren. Auf der fieberhaften Suche nach einem Ausweg aus der Krise schließt die Bank offenbar auch eine Fusion nicht aus.

(Ag./Red.)

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