Constantia: Aktionäre klagen Bank auf Schadenersatz

(c) APA (Georg Hochmuth)
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Der Vorstand hat vom Verkauf von Immofinanz-Aktien dringend abgeraten. Eine klassische „vorsätzliche Fehlberatung“, meinen die Anleger. Zumindest der Vorstand hätte wissen müssen, wie es um die Gesellschaften stand.

Wien (ju). Angesichts der hohen Kursverluste mit Immobilienaktien versuchen nun zunehmend auch Aktionäre, die sich nicht mehr unbedingt unter dem Sammelbegriff „Kleinanleger“ zusammenfassen lassen, ihr Geld von Banken unter dem Titel „Fehlberatung“ zurückzuholen. Die Wiener Kanzlei Kerres & Partner etwa hat nun für mehrere begüterte Immofinanz- und Immoeast-Aktionäre Schadenersatzklagen über eine Million Euro gegen die Constantia-Bank eingebracht.

Die Immobilienaktionäre hatten Aktienpakete der früher zur Constantia-Gruppe gehörenden Immobiliengesellschaften von der Bank erworben und versuchten, mitten im Sturzflug der Kurse, diese außerbörslich wieder an die Constantia Privatbank zu verkaufen. Weil es nicht ganz kleine Anleger waren, schaltete sich der Vorstand der Bank selbst ein. Die damaligen Vorstandsmitglieder Petrikovic (der gleichzeitig auch Chef der beiden Immo-Gesellschaften war), Gertner und Arco hätten aber, so der Vorwurf, dringend vom Verkauf abgeraten: Die Aktie würde bald wieder steigen.

Eine klassische „vorsätzliche Fehlberatung“, meinen die Anleger: Zumindest der Vorstand (für den die Unschuldsvermutung gilt) hätte wissen müssen, wie es um die Gesellschaften stand.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 17.06.2009)

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